Junk
von Ayad Akhtar
"Es ist kein Zufall, dass Donald Trump durch Schulden an die Macht gekommen ist. Es ist kein Zufall, dass Donald Trump nichts von dem ist, was er vorgibt zu sein. Dafür gibt es tiefe strukturelle Gründe, die meiner Meinung nach in der Geschichte der US-Wirtschaft in den späten 1970ern und 80ern liegen." (Ayad Akhtar)
Das neue Stück des "Geächtet"-Autors Ayad Akhtar spielt im "Goldenen Zeitalter der Schulden", der freak economy der Achtziger Jahre, als das Geld seine letzten Bindungen an die Realität verlor und endgültig seinen illusionären Charakter offenbarte. Aus den alten Opferungen hervorgegangen wurde es wieder – Religion. "Junk" ist ein rasant erzählter Wirtschaftskrimi um den Investment-Banker Robert Merkin, dem es gelingt, feindliche Übernahmen angeschlagener Unternehmen aus Krediten zu finanzieren, die er mit dem Vermögen des übernommenen Unternehmens zu tilgen gedenkt. Er bezahlt den Kauf des Unternehmens also mit dessen eigenen Schulden und verdient anschließend an seiner Zerschlagung. Das Stück zeigt den Abwehrkampf eines Stahl-Unternehmers gegen eine solche Übernahme und gleichzeitig den Jäger als Gejagten, dem die Staatsanwaltschaft bereits im Nacken sitzt. Insofern Geld keinen Wert darstellt, sondern ein Versprechen, dreht sich in "Junk" alles um die "Kluft zwischen angenommenem Wert und wirklichem Wert, zwischen Sprache und Bedeutung, zwischen Erscheinung und Wirklichkeit" (Ayad Akhtar).
- premiere 22 Apr 18
- Vorstellungsdauer ca. 2 std.
- Keine Pause
- Regie Tina Lanik
- Bühne + Kostüme Stefan Hageneier
- Licht Tobias Löffler
- Dramaturgie Sebastian Huber
- Till Firit Robert Merkin
- Bijan Zamani Raul Rivera
- Gunther Eckes Israel Peterman
- René Dumont Boris Pronsky
- Oliver Nägele Thomas Everson Jr.
- Götz Schulte Maximilien Cizik
- Janina Schauer Jaqueline Blount
- Manfred Zapatka Leo Tresler
- Michele Cuciuffo Giuseppe Addesso
- Philip Dechamps Kevin Walsh
- Cynthia Micas Judy Chen
- Katrin Röver Amy Merkin
- Thomas Huber Mark O'Hare / Aufsichtsrat
- Paul Wolff-Plottegg Corrigan Wiley
- Arthur Klemt Murray Lefkowitz
- Arnulf Schumacher Jerry, Gewerkschafter
- Peter Blum Devon Atkins / Curt, Gefängniswärter
Fliegendes Blatt 13/16
von Nora Gomringer
Knuj
Sometimes there is a voice
Coming right out of the wall
It asks for numbers and plastic
It’s eye will memorize your features
It’s surface might categorize your touch
Sometimes there is a body
Coming right at you from a desk
He asks for numbers and names
His eyes will stare you down
His skin might leave traces on yours
about money
about despair
As long as it’s about money
Junk Programmheft Auszug (PDF)
JUNK INHALTSANGABE
Als "eine Geschichte von Königen" wird Ayad Akhtars neues Stück in der ersten Zeile angekündigt, und tatsächlich schildert es Vorgänge an der Wall Street um die Mitte der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in den erzählerischen Strukturen eines Historiendramas.
"Geächtet"-Autor Ayad Akhtar zu Besuch am Resi
Tina Lanik bringt den Wirtschaftskrimi "Junk" des Erfolgsautors auf die Bühne am Resi
Im Februar + April war der amerikanische Autor zu Gast am Residenztheater, um mit Regisseurin Tina Lanik über seinen Wirtschaftskrimi "Junk" zu sprechen – ab 22. April im Residenztheater!
Noch nie war Menschsein so wenig wert
Ein Gastbeitrag von Ayad Akhtar in der FAZ
"Trump kam durch Schulden an die Macht. Er hat sich selbst zum König der Schulden erklärt. Diese Schuld entspricht der Differenz zwischen angenommenem und realem Wert, zwischen Sprache und Bedeutung im politischen Leben und zwischen Schein und Wirklichkeit in der Regierung. Der Finanzmarkt ist die treibende Kraft unserer Zeit. Und wir sind gerade erst dabei, uns der Konsequenzen seiner Machtübernahme bewusst zu werden."
JUNK (FOTOGALERIE)
"Ich verkaufe dir die Zukunft." Ayad Akhtar, "Junk"
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