Ödipus

von Robert Icke nach Sophokles aus dem Englischen von Christina Schlögl
Premiere
Residenztheater
Fr 24 Apr
ÖDIPUS
von Robert Icke nach Sophokles aus dem Englischen von Christina Schlögl
Deutschsprachige Erstaufführung
Premiere 24. April 2026
Residenztheater

Inhalt

Ödipus, dem Spitzenkandidaten der neuen politischen Bewegung, ist der Wahlsieg so gut wie sicher. Doch warum werden die Umstände des tödlichen Verkehrsunfalls seines Vorgängers unter Verschluss gehalten? Und was hat es mit den Fake News um seine Herkunft auf sich? Ödipus beginnt zu ermitteln – allen Warnungen zum Trotz. Der britische Regisseur und Dramatiker Robert Icke übersetzt wie schon in seiner Schnitzler-Aktualisierung «Die Ärztin» einen Klassiker des Theaters radikal in die Gegenwart. Ickes «Ödipus» blickt hinter den Mythos und ist Familientragödie und Politthriller zugleich.

 

«Two people can live inside an illusion. Add a third – and the curtain comes down.»

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In der Wahlkampfzentrale des Spitzenkandidaten wird das Mobiliar schon abtransportiert. Noch zwei Stunden bis zur Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Ödipus, dem Spitzenkandidaten der neuen politischen Bewegung, die für Veränderung, für Hoffnung und Aufbruch steht, ist der Sieg so gut wie sicher. Für Ödipus und seine Familie sind die letzten privaten Stunden angebrochen: Bald schon ist er Staatsmann, bald ist Iokaste wieder First Lady des Landes, bald sind Antigone, Eteokles und Polyneikes Politikerkinder. Als Ödipus’ Mutter Merope unangekündigt im Kreis der Familie erscheint und auf ein Vier-Augen-Gespräch mit ihrem Sohn drängt und als ein angeblicher Seher die Schatten der Vergangenheit und Schrecken der Zukunft heraufbeschwört, beginnt Ödipus nachzubohren. Warum werden die Umstände des tödlichen Verkehrsunfalls seines Vorgängers unter Verschluss gehalten? Und warum versucht man Ödipus davon abzuhalten, seine Geburtsurkunde zu veröffentlichen, um den Fake News von seiner fragwürdigen Herkunft endlich den Wind aus den Segeln zu nehmen? Ödipus bohrt tiefer, stellt Fragen und die Zeit verrinnt, bis alles auf dem Tisch liegt – nicht nur das Wahlergebnis.

Wie schon in seiner Schnitzler-Aktualisierung «Die Ärztin» hat der britische Regisseur und Dramatiker Robert Icke einen Bühnenklassiker radikal in die Gegenwart übersetzt. Seine Neudichtung ist Politthriller und Familientragödie zugleich. Icke blickt hinter den Mythos und legt jenen existenziellen Horror frei, der das noch immer verstörend Faszinierende an Sophokles’ «Ödipus» ausmacht: dass Lebenskonstrukte und scheinbares Glück von einem Augenblick auf den nächsten zerbrechen können, fundamental bis in die Grundfesten hinein.

Künstlerische Leitung

Inszenierung Robert Icke
Bühne Hildegard Bechtler
Kostüme Wojciech Dziedzic
Musik Tom Gibbons
Video Tal Yarden
Dramaturgie Constanze Kargl