Ein sanfter Tod

von Simone de Beauvoir aus dem Französischen von Paul Mayer für die Bühne bearbeitet von Barbara Horvath und Lisa Stiegler
Premiere
Marstall
Sa 24 Jan
Premiere
Marstall
Jan 2025
EIN SANFTER TOD
von Simone de Beauvoir aus dem Französischen von Paul Mayer für die Bühne bearbeitet von Barbara Horvath und Lisa Stiegler
Uraufführung
Premiere Jan 2025
Marstall

Inhalt

Plötzlich klingelt das Telefon und das Leben ändert sich von einem Tag auf den anderen. So auch für Simone de Beauvoir und ihre Schwester, als sie erfahren, dass ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Eindringlich und ehrlich schildert Simone de Beauvoir, was es heißt, Abschied zu nehmen von dem Menschen, der einem das Leben geschenkt hat. Nach dem Erfolg von «(Nicht)Mütter!» bringen die Schauspielerinnen Sibylle Canonica, Barbara Horvath und Lisa Stiegler dieses persönliche Stück Weltliteratur erstmals auf eine Theaterbühne.

 

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«Ihre Mutter hat einen Unfall erlitten.» Am 24. Oktober 1963 erhält Simone de Beauvoir einen Anruf. Für einen Moment bleibt alles stehen. Es beginnt eine neue Zeitrechnung: Vier Wochen lang begleitet sie gemeinsam mit ihrer Schwester Hélène die Mutter – im Krankenhaus, zwischen Hoffnung und Bangen, Nähe und Entfremdung. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter Françoise entstehen die Aufzeichnungen «Ein sanfter Tod».

Plötzlich ist nichts mehr selbstverständlich, die Welt schrumpft auf die Ausmaße des Krankenzimmers zusammen. In «Ein sanfter Tod» beschreibt de Beauvoir mit schonungsloser Klarheit und bewegender Offenheit, was es heißt, Abschied zu nehmen von der Frau, die einem das Leben geschenkt hat. Und wie schmerzhaft es ist, loszulassen – in dem Moment, in dem man sich gerade erst wirklich nahekommt.

Warum erschüttert der Tod ihrer Mutter sie so tief, obwohl das Verhältnis lange distanziert war? «Diesmal entzog sich die Verzweiflung meiner Kontrolle. Jemand anders weinte in mir», schreibt de Beauvoir.

«Ein sanfter Tod» ist eine zutiefst persönliche Auseinandersetzung mit dem Sterben, mit familiären Rollen, mit weiblicher Autonomie – und mit der Frage, ob das Tochtersein endet, wenn die Mutter stirbt.

Für Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoirs Lebensgefährten, war es das bedeutendste Buch der großen Philosophin und Schriftstellerin. Nach dem Erfolg von «(Nicht)Mütter!» bringen die Schauspielerinnen Sibylle Canonica, Barbara Horvath und Lisa Stiegler «Ein sanfter Tod» erstmals auf die Bühne. Zwei Spielerinnen und ein Geräuschemacher suchen nach einer sinnlichen, bildhaften Übersetzung der Erfahrungen zweier Töchter mit ihrer sterbenden Mutter: «Wir wohnten der Generalprobe unserer eigenen Beerdigung bei. Unglücklicherweise durchlebt dieses Abenteuer, das allen gemeinsam ist, jeder allein.»

Künstlerische Leitung

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