Automatenbüfett
Ein Spiel in drei Akten mit Vorspiel und Nachspiel von Anna GmeynerEin Spiel in drei Akten mit Vorspiel und Nachspiel von Anna Gmeyner
Inhalt
Anna Gmeyners «Automatenbüfett» ist eine Satire auf all die «Wichtigen» einer Kleinstadt und darin die große Welt im Kleinen. Der tägliche Treffpunkt dieser elitären Männerrunde ist das Automatenbüfett von Frau Adam, ein «Restaurant», in dem es Speisen und Getränke zwar nur auf Knopfdruck gibt, es sich aber trotzdem herrlich über Politik streiten lässt. Doch als plötzlich die Idee von der Ansiedlung einer industriellen Fischzucht aufkommt, ziehen die Streithähne alle an einem Strang.
Mehr Infos zum Stück anzeigen
«Es ist gar nicht so angenehm, wenn man plötzlich gerettet ist, oder?» Diese kleine Retourkutsche kann sich die junge Eva am Ende von Anna Gmeyners «Automatenbüfett» nicht verkneifen, als sie Herrn Adam aus dem Fischteich zieht. Mit seiner Rettung schließt sich auch der Kreis zwischen diesem ungleichen Paar, denn der Hobbyangler und selbst ernannte Visionär Adam fischte ganz zu Beginn des Stücks Eva ebenfalls aus dem Wasser. Für beide sollte es das Ende sein, tatsächlich aber ist es ein Neuanfang. Zwischen diesem Vor- und Nachspiel entfaltet Gmeyner ihre wunderbare Kleinstadtsatire über all die wirklich «Wichtigen» in Seebrücken. Täglicher Treffpunkt dieser elitären Männerrunde ist das Automatenbüfett von Frau Adam, ein «Restaurant», in dem es Speisen und Getränke zwar nur auf Knopfdruck gibt, es sich aber trotzdem herrlich über Politik streiten lässt. So richtig aufgemischt wird der erlesene Zirkel von der hübschen Eva. Gleich nach ihrer Ankunft kurbelt sie allein durch ihre Anwesenheit den Umsatz im Automatenbüfett merklich an, was die geschäftstüchtige Frau Adam entsprechend auszunützen weiß und darüber ihre Eifersucht auf die junge Frau kurz vergisst. So richtig in Schwung kommen die eitlen Stadtvorderen aber erst, als Herr Adam seine revolutionäre Idee von einer industriellen Fischzucht präsentiert. Da ziehen die alten Streithähne plötzlich an einem Strang, denn auf einmal liegt der süße Duft von Geld in der Luft. Und wer könnte dem schon widerstehen?
Anna Gmeyner zeigt in ihrem 1932 im Pariser Exil geschriebenen Stück die große Welt im Kleinen – prophetisch heißt es darin: «Europa ist ein Pulverfass, in das jeden Moment der zündende Funke fallen kann.» Die in einem liberal-jüdischen Haushalt aufgewachsene und lange vergessene Wiener Autorin wird von Hausregisseurin Elsa-Sophie Jach erstmals auf einer Münchner Bühne inszeniert.