Der Untertan

nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann für die Bühne bearbeitet von Alexander Eisenach
Premiere
Cuvilliéstheater
Do 09 Okt
DER UNTERTAN
nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann für die Bühne bearbeitet von Alexander Eisenach
Premiere 09. Oktober 2025
Cuvilliéstheater

Inhalt

Heinrich Manns 1914 erschienener hellsichtiger Bildungsroman «Der Untertan» porträtiert mit bitterbösem Humor das Wilhelminische Kaiserreich und sein sich selbst feierndes und von nationalistischen Großmachtfantasien träumendes Bürgertum. Manns Protagonist Diederich Heßling ist ein Opportunist ohne Rückgrat und Zivilcourage. Nur am Stammtisch vergisst er seine Unsicherheit und schwingt sich zu nationalen Reden auf. Doch Mann zeichnet Heßling nicht als Witzfigur, sondern als eine komplexe, von blindem Autoritätsglauben geprägte und am Ende deformierte Persönlichkeit.

«Nichts Menschliches hielt Stand vor der Macht.»   

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«Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.» So beginnt Heinrich Manns 1914 erschienener hellsichtiger Bildungsroman. «Der Untertan» porträtiert mit bitterbösem Humor das Wilhelminische Kaiserreich und sein sich selbst feierndes und von nationalistischen Großmachtfantasien träumendes Bürgertum. Es ist ein unübertroffenes Sittengemälde der spätwilhelminischen Gesellschaft, in dem Manns Protagonist Diederich Heßling mit seiner «Radfahrermentalität» – nach oben buckeln und nach unten treten – seinen großen gesellschaftlichen Aufstieg feiert. Nur am Stammtisch vergisst er seine Unsicherheit und schwingt sich zu großen Reden auf, denen niemals Taten folgen. Doch Mann zeichnet Heßling nicht als Witzfigur, sondern als eine komplexe, von blindem Autoritätsglauben geprägte und am Ende deformierte Persönlichkeit. Zu welcher Geisteshaltung Heßlings unerschütterlicher Obrigkeitsglaube führt, das lässt Mann deutlich anklingen, weshalb sein Roman «Der Untertan» auch als früher Vorbote des kommenden Faschismus gilt. Später sagte Mann, dass ihm «von dem ungeborenen Faschismus noch der Begriff fehlte, die Anschauung dahinter nicht».

Nach seinen von Kritik und Publikum gefeierten Inszenierungen von «Götz von Berlichingen» und «Sankt Falstaff» setzt Hausregisseur Alexander Eisenach mit Heinrich Manns «Der Untertan» seine inhaltliche wie theatral lustvolle Auseinandersetzung mit Gesellschaften am politischen Scheideweg fort.

Künstlerische Leitung

Inszenierung Alexander Eisenach
Kostüme Claudia Irro
Licht Verena Mayr
Dramaturgie Michael Billenkamp

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