Das Residenztheater trauert um
Margit Carstensen
1940 – 2023
Die am 29. Februar 1940 in Kiel geborene Margit Carstensen hatte bereits 1958 eine Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg begonnen und war nach mehreren Stationen an kleineren Bühnen von 1965 bis 1969 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert. Zwischen 1969 und 1976 arbeitete sie ausschließlich mit Rainer Werner Fassbinder, der für sie auch die großen Frauenrollen seiner Theaterstücke schrieb. Später wirkte sie in den Filmen von Christoph Schlingensief mit. Am Münchner Residenztheater spielte sie vor allem in der Regie von Leander Haußmann, unter anderem die Frau Alving in Ibsens «Gespenster», die Amme in «Romeo und Julia» und Lady Bracknell in «Bunbury». Mit Haußmann wechselte sie an das Schauspielhaus Bochum, als er dort 1995/96 die Intendanz übernahm.
Am 1. Juni 2023 ist sie im Alter von 83 Jahren gestorben.
«Margit Carstensen hat mich stets beeindruckt. Zuerst auf der Leinwand, lange bevor ich sie auf der Bühne erlebt habe. Und dann, einmal!, hatte ich die Ehre - und das sage ich bewusst - mit ihr zusammen zu arbeiten. Margit konnte streng wirken, aber sie war voller Hingabe, Leidenschaft und ungeheurer Genauigkeit. Es war echtes Pathos, das sie verkörperte und dabei wirkte sie gleichermaßen entrückt wie unantastbar. Sie war nie mit dem Naheliegenden zufrieden, suchte die Herausforderung, wollte und brauchte den Widerspruch.
Ihre Rollen strahlten Kühnheit und kühle Kraft aus, obgleich sie jenseits der Bühne nicht selten verletzbar und angegriffen schien. Sie konnte sehr komisch sein, wie es nur echte Tragödinnen sind. Immer war sie einzigartig in Anspruch und Wirkung. Unvergleichlich. Unvergesslich.
Wir haben dir zu danken, Margit, für so vieles!» (Andreas Beck)
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