Felicia Chin-Malenski
Felicia Chin-Malenski wurde in Freiburg im Breisgau geboren und sammelte erste Bühnenerfahrungen am dortigen Jungen Theater. Sie studierte von 2016 bis 2020 Schauspiel an der Universität Mozarteum Salzburg, ein Auslandssemester führte sie außerdem an die Norwegian Theatre Academy in Fredrikstad. Ihr letztes Studienjahr absolvierte Felicia Chin-Malenski im Schauspielstudio des Düsseldorfer Schauspielhauses und wechselte zur Spielzeit 2020/21 fest ins Ensemble des Jungen Schauspiels. In ihrer Düsseldorfer Zeit arbeitete sie u.a. mit Regisseur*innen wie Farnaz Arbabi, Emel Aydoğdu, Gregory Caers, Liesbeth Coltof, Jan Gehler, Sara Ostertag, Bonn Park und Robert Wilson. Felicia Chin-Malenski spielt nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Kamera. 2020 überquerte sie zu Fuß die Alpen.
Ab der Spielzeit 2023/2024 ist sie festes Ensemblemitglied am Residenztheater.
Zu sehen in
Nachdem sich Orest an seiner Mutter Klytämnestra blutig für den Mord an seinem Vater Agamemnon gerächt hat, flieht er vor dem Zorn der Rachegöttinnen. Im Heiligtum des Apollon in Delphi sucht er Zuflucht und fleht den Gott um Schutz vor den Erinnyen an. Doch auch der Gott ist diesen gegenüber machtlos, deshalb soll Athena über Orests Schicksal entscheiden. Aber nicht die Göttin allein, sondern ein von ihr eingesetztes Geschworenengericht wird am Ende über die Frage urteilen, welcher Mord schwerer wiegt: der an der eigenen Mutter oder der am Ehemann.
AthenaNach Ibsens Peer Gynt ergreift in der zweiten Spielzeithälfte ein anderer Meister der Fabulierkunst das Wort. Ein Erzähler, der seine Zuhörer*innen auffordert, ihn Ismael zu nennen, entert mit seinem Seemannsgarn die Bühne des Residenztheaters. Was folgt, ist ein wahres Ungetüm an Erzählung: Ismael heuert auf der «Pequod», einem alten Walfänger an und sticht auf dieser schwimmenden Fabrik der Trangewinnung in See.
Moby DickZu Pfingsten lädt Löwenkönig Nobel seine Untertanen zu einem frühsommerlichen Fest an den Hof. Das gesamte Tierreich versammelt sich – vom Kranich über den Wolf bis zum Bären. Nur einer fehlt: der Fuchs namens Reineke. Kommt die Sprache auf ihn, ist es mit der Harmonie vorbei. Eine wütende Klage nach der anderen wird vorgebracht und Reineke Fuchs in Abwesenheit unglaublicher Verbrechen bezichtigt. Als er schließlich vor Gericht zur Rede gestellt wird, schafft es der raffinierte Lügner – ein tierischer Verwandter von Ibsens Peer Gynt –, jedem Mann, jeder Frau, jedem Tier Honig ums Maul zu schmieren und seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Am Ende hat er sogar eine große Anhängerschaft hinter sich und wird zum Kanzler ernannt.
Die Moral: Nicht jeder Schlaufuchsige und rhetorisch Begabte dient der gerechten Sache – im Gegenteil! Wie lässt sich aber Wahrheit von Lüge unterscheiden? Wie kann man es vermeiden, Falschmeldern auf den Leim zu gehen? Wie bleibt man seiner eigenen Meinung, seinen Werten treu?
Reineke Fuchs«Sagen wir, jemand kommt zu dir und sagt dir, du bist so und so eine Person, sagt dir die schlimmsten, entsetzlichsten Dinge, Dinge, die einen Menschen umbringen, einfach fertigmachen, die einem die Sprache und das Leben verschlagen. Und du sagst dann: Ja, so bin ich, das ist wahr, aber ... Aber was?» – Mit diesen Worten versucht Prinz Philipp seine frisch verlobte Yvonne aus der Reserve zu locken, beschreibt damit aber auch die wesentliche Stückhandlung des Erstlingswerks des polnischen Autors Witold Gombrowicz.
Yvonne, Prinzessin von Burgund