Elsa-Sophie Jach

Hausregisseurin

Geboren 1991 in Vorwerk bei Bremen, studierte Elsa-Sophie Jach Regie an der Hamburger Theaterakademie und Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Ihre Inszenierung «Dritte Republik» (UA 2018, Thalia Theater Hamburg) wurde 2019 zum Festival radikal jung am Münchner Volkstheater eingeladen. Sie inszenierte u. a. «Mitwisser» von Enis Maci (2019, Theater Bamberg), «Sechs Koffer» von Maxim Biller (UA 2019, Thalia Theater Hamburg), «Jugend ohne Gott» nach Ödön von Horváth (2020, Theater Bamberg), «Nebraska» von Wolfram Höll (UA 2021, Theater Oberhausen), «WÜST» von Enis Maci (UA 2021, Theater Bremen), «Eileen» nach dem Roman von Ottessa Moshfegh (2021, Theater Bremen) «Für meinen Bruder» von E. L. Karhu (UA 2022, Schauspiel Leipzig) und «Amphitryon» von Heinrich von Kleist (2022, Luzerner Theater). Am Residenztheater inszenierte sie 2021 «Herz aus Glas» und «Die Unerhörten – Technoide Liebesbriefe für antike Heldinnen». Am 22. Juni hat ihre Inszenierung «Werther» von Johann Wolfgang Goethe mit Texten von Karoline von Gründerrode im Residenztheater Premiere.
Ab der Spielzeit 2022/2023 ist Elsa-Sophie Jach Hausregisseurin am Residenztheater. Sie wird «Das Käthchen von Heilbronn» im Cuvilliéstheater und «Archiv der Tränen» im Marstall inszenieren.

Stücke

Die Regisseurin Elsa-Sophie Jach erweckt die unerhörte Liebeslyrik von Sappho - ≪Europas erster Dichterin≫- zu neuem Leben. Sie spürt die vergessenen Reste der sapphischen Dichtung auf, verdichtet sie chorisch und deckt auf dem Weg durch den literarischen Kanon – gemeinsam mit der Münchner Techno-Liveband SLATEC – die systematische Auslöschung der weiblichen Stimme, ihr Verstummen und die Notwendigkeit ihrer Selbstermächtigung auf.

Die Unerhörten

Das Steigen der Meere, das Sterben der Wälder und sogar die beiden Weltkriege soll der Waldprophet Mühlhiasl, der als bayerischer Nostradamus in die Sagenwelt des Bayerischen Waldes eingegangen ist, vorhergesagt haben. Herbert Achternbusch bedient sich dieser Legende, um von einer Gesellschaft zu erzählen, der zur Wahrung ihres Wohlstands jedes Mittel recht ist: Denn vom Ruhm des teuren Rubinglases der ortsansässigen Manufaktur lebt das ganze Dorf – nur, dass der soeben verstorbene Glasmeister Mühlbeck die geheime Rezeptur mit ins Grab genommen hat. Der eilends zur Abhilfe einbestellte Kuhhirte Hias bestätigt die ihm zugeschriebenen hellseherischen Fähigkeiten, indem er zur Stelle ist, bevor überhaupt nach ihm gerufen wurde. Angetrieben von seinen düsteren Prophezeiungen einerseits und vom tyrannischen Glashüttenherrn Goldfinger andererseits, gerät das ganze Dorf in Aufruhr und ist bald bereit, dem Reichtum den Seelenfrieden zu opfern.

Herz aus Glas
zum 25. Mal!
Marstall, 20.00 Uhr
Di 04 Apr

Die österreichische Autorin Magdalena Schrefel erfindet in ihrem Stück «Archiv der Tränen» einen Raum der Erinnerung, in dem das flüchtigste Zeichen menschlicher Empfindung aufbewahrt wird – die Träne. Wie aus der Zeit gefallen wirkt dieser rätselhafte Ort, der mit Tränenzentrifugen und anderen sonderbaren Apparaturen ausgestattet ist und von einer Archivarin und ihrem Gehilfen betrieben wird. Es ist ein Raum der Hoffnung, dass das Vergangene nicht gänzlich verloren ist. Und so verschlägt es immer wieder Besuchende ins Archiv, die den Tränen ihre Stimme und Körper leihen.

Archiv der Tränen
GUCK RESI
Marstall, 20.00 Uhr
Mi 29 Mär
Marstall, 20.00 Uhr
Fr 31 Mär
Marstall, 20.00 Uhr
Di 11 Apr
Marstall, 20.00 Uhr
Sa 15 Apr

In seinem schon zu Lebzeiten erfolgreichsten Stück verbindet Heinrich von Kleist die Romantik des Märchens mit der Tragik des Schauspiels. Es gibt ein Femegericht, ein brennendes Schloss, einen Cherub, dazu Intrigen und einen Giftanschlag. Doch Kleists Käthchen lässt sich von all dem nicht beirren. Zielstrebig geht sie ihren Weg und weicht dem Grafen Wetter vom Strahl nicht von der Seite, weil er ihr im Traum als die große Liebe offenbart wurde. Kleists Käthchen ist wie sein Alter Ego, eine Kämpferin des Worts und der Poesie, eine Verbündete auf der Suche nach einem Gegenüber, mit dem es sich zu leben lohnt.

Das Käthchen von Heilbronn
Cuvilliéstheater, 19.30 Uhr
Mi 05 Apr
Cuvilliéstheater, 19.30 Uhr
Do 06 Apr

«Die Leiden des jungen Werther» geriet 1774 zur literarischen Sensation. Elsa-Sophie Jach adaptiert den erstaunlich modernen, flirrenden Briefroman Goethes über Werthers unerfüllte Liebe zu Lotte für die Bühne und erweitert ihn um die hochpoetische Dichtung seiner Zeitgenossin Karoline von Günderode.

Werther
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mo 27 Mär
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 16 Apr
zum 25. Mal!
Residenztheater, 19.30 Uhr
Di 25 Apr