Athena

Eine musiktheatrale Installation von Robert Borgmann frei nach Aischylos' «Eumeniden»
Premiere
Marstall
Sa 24 Feb
ATHENA
Eine musiktheatrale Installation von Robert Borgmann frei nach Aischylos' «Eumeniden»
Premiere 24. Februar 2024
Marstall
Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Nachdem sich Orest an seiner Mutter Klytämnestra blutig für den Mord an seinem Vater Agamemnon gerächt hat, flieht er vor dem Zorn der Rachegöttinnen. Im Heiligtum des Apollon in Delphi sucht er Zuflucht und fleht den Gott um Schutz vor den Erinnyen an. Doch auch der Gott ist diesen gegenüber machtlos, deshalb soll Athena über Orests Schicksal entscheiden. Aber nicht die Göttin allein, sondern ein von ihr eingesetztes Geschworenengericht wird am Ende über die Frage urteilen, welcher Mord schwerer wiegt: der an der eigenen Mutter oder der am Ehemann.


Aischylos beschreibt in seiner knapp 2500 Jahre alten «Orestie» die Abkehr von der Barbarei der vernunftlosen Blut- und Sippenrache hin zu einem vernunftbasierten staatlichen Recht. Damit vollzieht sich der entscheidende zivilisatorische Schritt zu einer neuen, uns bis heute prägenden Gesellschaftsordnung: der Demokratie.

«Die ‹Eumeniden› beginnen an (in) einem Ort, dem Tempel, wo Vergangenheit langsam vermodert und die Schatten der Toten in ewiger Repetition die Besucher*innen in Angst und Schrecken versetzen. Ebenfalls an diesem Ort sitzt verloren und erwacht aus dem Rausch: Orest, der erste moderne Mensch. Schuld und Erkenntnis. Dessen bewusst ist er dort mit der Gewalt (Erinnyen) und der Schuld (dem Schatten seiner Mutter) eingesperrt. An diesem konstitutiven Punkt für das moderne Bewusstsein (Gewalt/Schuld/Erkenntnis) taucht Athena auf und setzt die Demokratie als neues Herrschaftssystem ein – in vollem Bewusstsein darüber, wie künstlich und virtuell dieser Akt gerade ist, denn niemand ist (Behauptung: bis heute!) dafür bereit.» Robert Borgmann


Nach seiner bildmächtigen Inszenierung von Shakespeares «Hamlet» beschäftigt sich Robert Borgmann in einer musiktheatralen Installation mit dem letzten Teil von Aischylosʼ «Orestie»: den «Eumeniden». «Athena» bildet nach Sartres «Die Fliegen» und Aischylosʼ «Agamemnon» in dieser Spielzeit den Abschluss der Auseinandersetzung des Residenztheaters mit Aischylosʼ antiker Trilogie.

Künstlerische Leitung

Inszenierung, Raum und Musik Robert Borgmann

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