Athena

Eine musiktheatrale Installation von Robert Borgmann nach Aischylos' «Eumeniden»
Marstall, 18.00 Uhr
So 19 Mai
Marstall, 18.00 Uhr
Mo 20 Mai
Weitere Termine folgen
ATHENA
Eine musiktheatrale Installation von Robert Borgmann nach Aischylos' «Eumeniden»
Deutsch von Walter Jens
Premiere 24. Februar 2024
Marstall
2 Stunden 50 Minuten
2 Pausen
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Bei dieser Inszenierung kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.

Dauer ca. 2 Stunden, 50 Minuten

­­1. Teil ca. 40 Min.
20 Min. Pause
2. Teil ca. 30 Min.
20 Min. Pause
3. Teil ca. 50 Min.

Trailer

In der 2500 Jahre alten «Orestie» beschreibt Aischylos die Entwicklung der archaisch geprägten Gesellschaft zur vernunftbasierten Gemeinschaft. Erst im letzten Teil der Trilogie, den «Eumeniden», vollzieht sich der entscheidende zivilisatorische Schritt zu einer neuen, uns bis heute prägenden Gesellschaftsordnung, der Demokratie. Robert Borgmann nimmt die Familiengeschichte des Atridengeschlechts zum Ausgangspunkt, um diesen Weg nachzuzeichnen. Ins Zentrum rückt bei Borgmann Orest, der jüngste Spross der Familie. Gejagt von den Rachegöttinnen für den Mord an seiner Mutter Klytämnestra, sucht er Hilfe und Zuflucht bei der Göttin Athena. Doch kein göttliches, sondern ein weltliches Gericht soll über seine Schuld urteilen. «Athena» ist zugleich auch ein Plädoyer für die Demokratie, die politisch europaweit zusehends in Frage gestellt wird.

«Die ‹Eumeniden› beginnen an (in) einem Ort, dem Tempel, wo Vergangenheit langsam vermodert und die Schatten der Toten in ewiger Repetition die Besucher*innen in Angst und Schrecken versetzen. Ebenfalls an diesem Ort sitzt verloren und erwacht aus dem Rausch: Orest, der erste moderne Mensch. Schuld und Erkenntnis. Dessen bewusst ist er dort mit der Gewalt (Erinnyen) und der Schuld (dem Schatten seiner Mutter) eingesperrt. An diesem konstitutiven Punkt für das moderne Bewusstsein (Gewalt/Schuld/Erkenntnis) taucht Athena auf und setzt die Demokratie als neues Herrschaftssystem ein – in vollem Bewusstsein darüber, wie künstlich und virtuell dieser Akt gerade ist, denn niemand ist (Behauptung: bis heute!) dafür bereit.» Robert Borgmann

Die musiktheatrale Installation «Athena» bildet nach Sartres «Die Fliegen» und Aischylosʼ «Agamemnon» in dieser Spielzeit den Abschluss der Auseinandersetzung des Residenztheaters mit Aischylosʼ antiker Trilogie. Nach seiner Adaption von Heinrich von Kleists Novelle «Die Verlobung in St. Domingo» und der bildmächtigen Inszenierung von Shakespeares «Hamlet» ist «Athena» Robert Borgmanns dritte Arbeit am Residenztheater.

DIGITALER BÜCHERTISCH

IN ZUSAMMENARBEIT MIT BÜCHER LENTNER

Literaturempfehlungen aus der Dramaturgie

«Die Antinomie des Gesetzes»
von Gerhard Poppenberg


«Bad Women, Mad Women»
von Maria Gerolemou


«La Cité Antique - Étude sure Le Culte, Le Droit, Les Institutions de la Grèce et de Rome»
von Fustel de Coulanges

Künstlerische Leitung

Inszenierung, Raum und Musik Robert Borgmann
Kostüme Birgit Bungum
Licht Markus Schadel
Dramaturgische Mitarbeit Almut Wagner

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