Robert Borgmann
Robert Borgmann wurde 1980 in Erfurt geboren. Er studierte Bildende Kunst in London, Philosophie und Germanistik an der Universität Köln sowie Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Er arbeitete u. a. am Schauspielhaus Zürich, am Centraltheater Leipzig (2011/2012 als Hausregisseur), am Schauspiel Köln, am Maxim Gorki Theater in Berlin, am Schauspielhaus Wien, am Schauspiel Stuttgart, am Berliner Ensemble und am Wiener Burgtheater. Seine Inszenierungen von Tschechows «Onkel Wanja» (2014, Schauspiel Stuttgart) und «die unverheiratete» von Ewald Palmetshofer (UA 2014, Burgtheater Wien) wurden mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen ausgezeichnet. 2019 inszenierte Borgmann Becketts «Warten auf Godot» am Schauspiel Frankfurt und «Medea» von Hans Henny Jahnn am Schauspiel Köln. 2020 brachte er Elfriede Jelineks «Schwarzwasser» am Akademietheater Wien zur Uraufführung. In München war 2018 seine Adaption von Heinrich von Kleists Novelle «Die Verlobung in St. Domingo» im Cuvilliéstheater zu sehen. 2021 inszenierte er «Hamlet» von William Shakespeare im Residenztheater.
In der Spielzeit 2023/2024 inszeniert Robert Borgmann am Residenztheater «Athena», eine musiktheatrale Installation frei nach Aischylos' «Eumeniden». «Athena» bildet nach Sartres «Die Fliegen» und Aischylosʼ «Agamemnon» in dieser Spielzeit den Abschluss der Auseinandersetzung des Residenztheaters mit Aischylosʼ antiker Trilogie.
Stücke
Nachdem sich Orest an seiner Mutter Klytämnestra blutig für den Mord an seinem Vater Agamemnon gerächt hat, flieht er vor dem Zorn der Rachegöttinnen. Im Heiligtum des Apollon in Delphi sucht er Zuflucht und fleht den Gott um Schutz vor den Erinnyen an. Doch auch der Gott ist diesen gegenüber machtlos, deshalb soll Athena über Orests Schicksal entscheiden. Aber nicht die Göttin allein, sondern ein von ihr eingesetztes Geschworenengericht wird am Ende über die Frage urteilen, welcher Mord schwerer wiegt: der an der eigenen Mutter oder der am Ehemann.
Athena