Michael Wächter

Geboren 1986 in Leipzig, studierte Michael Wächter an der Roosevelt High School of the Performing Arts in Kalifornien und an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» Berlin. Von 2010 bis 2015 war er Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar und leitete dort u. a. seine Late-Night-Show «Wächters Freunde». Danach wechselte Michael Wächter in das Ensemble des Theaters Basel, wo er wiederholt mit Simon Stone, Antonio Latella, Miloš Lolić und Nora Schlocker zusammenarbeitete. Beim Berliner Theatertreffen 2017 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis für seine herausragende Leistung in Simon Stones Inszenierung «Drei Schwestern» ausgezeichnet. Im selben Jahr wählte ihn die Kritikerumfrage der Zeitschrift «theater heute» zum Nachwuchsschauspieler des Jahres. 2019 folgte er Andreas Beck ans Residenztheater.

Zu sehen in

«Was, im Innersten, ist richtig und was ist falsch?», fragten sich der Filmregisseur Krzysztof Kieślowski und der Anwalt Krzysztof Piesiewicz, als sie 1983 den international gefeierten Filmzyklus «Dekalog» entwickelten, der in zehn Episoden jeweils ein biblisches Gebot in der säkularen Gegenwart beleuchtet. Der spanische Opern- und Schauspielregisseur Calixto Bieito kehrt mit seiner Version des «Dekalog» ans Residenztheater zurück. Er entwickelt aus dem Filmstoff eine neue Erzählweise, die das Verhältnis zwischen tradierten Werten und aktueller Realität, zwischen Kunst und Wirklichkeit neu untersucht und im Geiste Kieślowskis die moralische Unruhe der Jetztzeit befragt.

Dekalog

Simon Stone hat Tschechows «Drei Schwestern» zum Ausgangspunkt seiner Neudichtung genommen und diese mit rasanter Dialogkunst und subtilen Charakterstudien thematisch im Hier und Jetzt verortet. Aus Tschechows Provinzpersonal werden so urbane Sinnsuchende, die in Zeiten von Social Media Kindheitserinnerungen wie Zukunftsvisionen nachhängen.

Drei Schwestern
zum letzten Mal in dieser Spielzeit!
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 10 Jun

Elisabeth Gärtner hat nur noch den Wunsch zu sterben. Sie verlangt nach einem Medikament, das sie tötet. Vor dem Ethikrat soll nun grundsätzlich ihr Fall und damit das kontroverse Thema Sterbehilfe diskutiert werden. Die Expert*innen streiten leidenschaftlich über die Fragen: Hat der Mensch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben? Dürfen Ärzt*innen beim Suizid helfen? Wem gehört unser Leben?

Gott

Der Kassierer einer Bank greift zur Axt und mordet. Die Tat ohne klar ersichtlichen Beweggrund erschüttert Staatsanwalt Martin: Im Mörder sieht er sein eigenes Gefangensein in einer von Pflicht, Gesetz und Ordnung dominierten bürgerlichen Existenz gespiegelt. Unter dem Namen des mythischen Alter Egos Graf Öderland beginnt Martin mit der Axt in der Hand einen blutigen Feldzug. Vor dem Hintergrund sich neu formierender Protestbewegungen lädt sich die Figur des Grafen neu auf. Stefan Bachmann hat «Graf Öderland» – eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2021 – als bildgewaltigen, albtraumartigen Trip inszeniert.

Graf Öderland

Medea zieht eine beispiellose Blutspur nach sich: Verrat am Vater, Mord am Bruder, Mord am König von Iolkos. Medea geht bis zum Äußersten, um an ihren Gegner*innen Rache zu nehmen. Sie tötet ihre eigenen Kinder und vernichtet das Herrscherhaus von Korinth. Ausgehend von Euripides untersucht Karin Henkel das Ungeheuerliche vorsätzlicher Fremd- und Selbstzerstörung.

Medea
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 04 Jun
zum letzten Mal in dieser Spielzeit!
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 24 Jun

Der australische Autor und Regisseur Simon Stone, dessen aufsehenerregende zeitgenössische Interpretationen klassischer Dramen international für Furore sorgen, greift Erzählstränge und Motive aus Horváths Œuvre auf und katapultiert diese in unsere Gegenwart. Dabei gelingt ihm in einer Poesie der Alltagssprache eine hochaktuelle Hommage an den Horváth'schen Kosmos der Glücksuchenden und Gestrandeten, der Auf- und Aussteiger*innen, der Tag- und Albträumer*innen – und eine theatrale Analyse unserer Gegenwart.

Unsere Zeit

Georg Büchner erzählt von einer geschundenen Kreatur, finanziell an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt, von seinen Vorgesetzten gedemütigt, von der Wissenschaft zum Studienobjekt gemacht und dem radikalen Mangel an Empathie seiner Umwelt ausgeliefert. Ulrich Rasche untersucht die Frage unserer Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen, die «außer uns liegen», nach individueller Freiheit und schicksalhafter Determination.

Woyzeck
Residenztheater, 19.30 Uhr
Fr 30 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 01 Jul

In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.

Die Affäre Rue de Lourcine
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mo 12 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Fr 09 Jun
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 02 Jul

«Teil I: Die Jahrhundertwende naht»

«Teil II: Perestroika»

Tony Kushners fantasieüberbordendes Theaterepos ist die Analyse einer an sich selbst erkrankten Gesellschaft und stammt aus der Geburtsstunde des Neoliberalismus der Reagan-Ära.

Der Ausbruch der Krankheit Aids erschüttert New York City. Louis verlässt panisch seinen erkrankten Freund Prior und verliebt sich in den konservativen Anwalt Joe. Dessen beruflicher Mentor ist Roy Cohn, ein republikanischer Anwalt, der sich ebenfalls mit HIV infiziert hat und der bis zu seinem letzten Atemzug seine Diagnose leugnet. Dann bricht ein Engel durch Priors Schlafzimmerdecke. Ist Rettung in Sicht?

Engel in Amerika
Gastspiel, 17.00 Uhr
Sa 08 Jul
Gastspiel, 16.00 Uhr
So 09 Jul

München, 1920er Jahre: Alles beginnt mit einem politisch motivierten Prozess, der einen Unschuldigen hinter Gitter bringt. Während den einen das erlebte Unrecht wie ein Stachel im Fleisch sitzt, nutzen die anderen die Trendwende: auf dem neuen «Jahrmarkt der Gerechtigkeit» kommen politische Gesinnung und eigene Karriere leichter in Schwung. Balsam für gekränkte Seelen. Feuchtwanger seziert in Erfolg hellsichtig und erstaunlich zeitgemäss die gesellschaftspsychologischen Mechanismen, in denen sich demokratische Strukturen verflüchtigen.

Erfolg
Residenztheater, 19.30 Uhr
Fr 02 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 03 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mi 07 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 17 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Di 04 Jul
Residenztheater, 19.30 Uhr
Do 20 Jul
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 23 Jul
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mi 26 Jul

Die drei Musketiere, die eigentlich vier sind, treten auf und denken über ihr Alleinsein nach. Kann man die berühmte Formel «einer für alle, alle für einen» mathematisch erklären? Wer ist eigentlich «der eine»? Und wer sind überhaupt «alle»?

Die drei Musketiere
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 11 Jun

Der erste Theatertext von Bernard-Marie Koltès ist ein abgründiger Monolog, der den französischen Dramatiker 1977 mit einem Schlag berühmt machte: Er zeigt einen getriebenen Menschen auf der Suche nach menschlicher Nähe. In der Inszenierung folgt das Publikum dem Schauspieler Michael Wächter auf seinem Weg in die Nacht durch den Stadtraum und per Kopfhörer seinem inneren Monolog.

Die Nacht kurz vor den Wäldern
19.00 Uhr
Di 06 Jun
ggf. Restkarten an der Abendkasse
Termin speichern

Ensemble entdecken