Markus Schadel

Stücke

Als Lola Montez 1846 nach München kommt, notiert die Fremdenpolizei: «Künstlerin, Tänzerin aus dem spanischen Sevilla, 24 Jahre, katholisch, ohne Pass.» Kurze Zeit später ist sie bereits die Geliebte des bayerischen Königs Ludwig I. Fast zwei Jahre bleibt sie in der Stadt und bringt in dieser Zeit ordentlich Schwung in das katholisch-biedermeierliche München. Georg Ringsgwandl versucht in seiner Hommage an Lola Montez eine Ehrenrettung der wohl aufregendsten Frau, die Bayern im 19. Jahrhundert erlebte und davonjagte.

Lola M.

Medea zieht eine beispiellose Blutspur nach sich: Verrat am Vater, Mord am Bruder, Mord am König von Iolkos. Medea geht bis zum Äußersten, um an ihren Gegner*innen Rache zu nehmen. Sie tötet ihre eigenen Kinder und vernichtet das Herrscherhaus von Korinth. Ausgehend von Euripides untersucht Karin Henkel das Ungeheuerliche vorsätzlicher Fremd- und Selbstzerstörung.

Medea

Die international meistgespielte Gegenwartsdramatikerin Yazmina Reza, gefeiert vor allem für ihre pointierten Dialogstücke, hat mit «Anne-Marie die Schönheit» einen großen Monolog für ihren Lieblingsschauspieler André Marcon geschrieben. Im Zentrum dieser Eloge an die Kunst des Schauspiels steht eine alternde Schauspielerin, die ihr gesamtes Theaterleben mit Klein- und Kleinstdarstellungen zugebracht hat und sich nie aus ihrer Schattenexistenz befreien konnte.

Anne-Marie die Schönheit
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 03 Dez
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 09 Dez
Residenztheater, 20.00 Uhr
Sa 16 Dez
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mo 18 Dez
Residenztheater, 20.00 Uhr
Fr 19 Jan
Residenztheater, 20.00 Uhr
Mi 24 Jan

In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.

Die Affäre Rue de Lourcine

Der chilenische Autor und Regisseur Guillermo Calderón untersucht in seinem neuen Stück humorvoll und bissig die Tücken interkultureller Verständigung. Während der Proben zu einem Chorkonzert mit deutschen und chilenischen Volksliedern erzählt er, welche Beziehung sich in mehreren Auswanderungswellen seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat und entlarvt nebenbei die Scheinheiligkeit so manch guter Absicht.

Bavaria
Marstall, 20.00 Uhr
Mi 27 Dez
Marstall, 20.00 Uhr
Di 16 Jan
Marstall, 20.00 Uhr
Do 25 Jan

Leben und Werk der afrodeutschen Poetin und Aktivistin May Ayim stehen im Mittelpunkt dieser Stückentwicklung, in der die Autorin Julienne De Muirier die zugleich gnadenlos-treffende und musikalisch-verspielte Gesellschaftsanalyse Ayims mit Erfahrungen aus der heutigen Lebensrealität Schwarzer Menschen in Deutschland rahmt.

blues in schwarz weiss
WITH ENGLISH SURTITLES
Marstall, 20.00 Uhr
Heute
WITH ENGLISH SURTITLES
Marstall, 20.00 Uhr
Di 19 Dez
Publikumsgespräch im Anschluss
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WITH ENGLISH SURTITLES
Marstall, 20.30 Uhr
Do 18 Jan
Publikumsgespräch im Anschluss
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19 Uhr Einführung | WITH ENGLISH SURTITLES
Marstall, 19.00 Uhr
So 28 Jan
Publikumsgespräch im Anschluss
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Nach Ibsens Peer Gynt ergreift in der zweiten Spielzeithälfte ein anderer Meister der Fabulierkunst das Wort. Ein Erzähler, der seine Zuhörer*innen auffordert, ihn Ismael zu nennen, entert mit seinem Seemannsgarn die Bühne des Residenztheaters. Was folgt, ist ein wahres Ungetüm an Erzählung: Ismael heuert auf der «Pequod», einem alten Walfänger an und sticht auf dieser schwimmenden Fabrik der Trangewinnung in See.

Moby Dick
Premiere
Residenztheater
Fr 19 Apr

Zu Pfingsten lädt Löwenkönig Nobel seine Untertanen zu einem frühsommerlichen Fest an den Hof. Das gesamte Tierreich versammelt sich – vom Kranich über den Wolf bis zum Bären. Nur einer fehlt: der Fuchs namens Reineke. Kommt die Sprache auf ihn, ist es mit der Harmonie vorbei. Eine wütende Klage nach der anderen wird vorgebracht und Reineke Fuchs in Abwesenheit unglaublicher Verbrechen bezichtigt. Als er schließlich vor Gericht zur Rede gestellt wird, schafft es der raffinierte Lügner – ein tierischer Verwandter von Ibsens Peer Gynt –, jedem Mann, jeder Frau, jedem Tier Honig ums Maul zu schmieren und seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Am Ende hat er sogar eine große Anhängerschaft hinter sich und wird zum Kanzler ernannt.

Die Moral: Nicht jeder Schlaufuchsige und rhetorisch Begabte dient der gerechten Sache – im Gegenteil! Wie lässt sich aber Wahrheit von Lüge unterscheiden? Wie kann man es vermeiden, Falschmeldern auf den Leim zu gehen? Wie bleibt man seiner eigenen Meinung, seinen Werten treu?

Reineke Fuchs
SCHULVORSTELLUNG
Marstall, 11.00 Uhr
Fr 15 Dez
SCHULVORSTELLUNG
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Marstall, 17.00 Uhr
So 17 Dez
ggf. Restkarten an der Abendkasse
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SCHULVORSTELLUNG
Marstall, 11.00 Uhr
Mo 18 Dez
SCHULVORSTELLUNG
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RESI FÜR ALLE
Marstall, 11.00 Uhr
Di 19 Dez
RESI FÜR ALLE
ggf. Restkarten an der Abendkasse
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SCHULVORSTELLUNG
Marstall, 11.00 Uhr
Do 21 Dez
SCHULVORSTELLUNG
ggf. Restkarten an der Abendkasse
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Marstall, 17.00 Uhr
Mo 25 Dez
ggf. Restkarten an der Abendkasse
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Marstall, 11.00 Uhr
Mi 10 Jan
Marstall, 17.00 Uhr
So 21 Jan
Marstall, 11.00 Uhr
Mo 22 Jan

Eines Abends betritt ein Unbekannter namens K. ein Dorfgasthaus. Wie ihm mitgeteilt wird, darf sich vor Ort aber niemand ohne Bewilligung der dem Dorf vorstehenden Schlossbehörden aufhalten. K. weist sich daraufhin als ein vom Schloss bestellter Landvermesser aus und wird nach drei Tagen darüber in Kenntnis gesetzt, dass man keinen Landvermesser brauche, ja nicht einmal sicher sei, ob je nach einem verlangt wurde. Aus ungeklärten Motiven und gegen seinen Wunsch ernennt man K. stattdessen zum Schuldiener, attestiert ihm in einem Schreiben aus dem Schloss aber, dass man mit seiner Tätigkeit als Landvermesser durchaus zufrieden sei. So dubios der Verwaltungsapparat des Schlosses agiert und so intransparent und willkürlich die Entscheidungen der Beamten scheinen, sosehr muss auch der Wahrheitsgehalt der inkohärenten Aussagen von K. angezweifelt werden.

Das Schloss
Premiere
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 27 Jan
Residenztheater, 19.30 Uhr
Di 30 Jan

1816 läuft die «Medusa» auf dem Weg in die französische Kolonie im Senegal auf eine Sandbank. Ein Floß soll hundertsiebzehn Männer an Land bringen, nur fünfzehn von ihnen werden überleben. Ausgehend von den Schilderungen zweier Überlebender des Unglücks schuf Géricault mit «Das Floß der Medusa» eines der berühmtesten Gemälde des Louvre. Alexander Eisenach zeigt nun eine Bühnenadaption des Verteilungskampfs der Schiffbrüchigen, in dem sich Fragen nach Solidarität und Gerechtigkeit von größter Aktualität auftun.

Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, dessen tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» bis heute in keine gängige Schublade passen.

Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln

«Sagen wir, jemand kommt zu dir und sagt dir, du bist so und so eine Person, sagt dir die schlimmsten, entsetzlichsten Dinge, Dinge, die einen Menschen umbringen, einfach fertigmachen, die einem die Sprache und das Leben verschlagen. Und du sagst dann: Ja, so bin ich, das ist wahr, aber ... Aber was?» – Mit diesen Worten versucht Prinz Philipp seine frisch verlobte Yvonne aus der Reserve zu locken, beschreibt damit aber auch die wesentliche Stückhandlung des Erstlingswerks des polnischen Autors Witold Gombrowicz.

Yvonne, Prinzessin von Burgund
Premiere
Marstall, 20.00 Uhr
Sa 09 Dez
ggf. Restkarten an der Abendkasse
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19.30 Uhr Einführung
Marstall, 20.00 Uhr
Fr 15 Dez
19.30 Uhr Einführung
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19.30 Uhr Einführung
Marstall, 20.00 Uhr
Do 28 Dez
19.30 Uhr Einführung
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Marstall, 20.00 Uhr
Mi 03 Jan
Marstall, 19.00 Uhr
So 14 Jan
Marstall, 20.00 Uhr
Fr 26 Jan
Marstall, 20.00 Uhr
Di 30 Jan
Marstall, 20.00 Uhr
Di 30 Jan