Markus Schadel

Stücke

Auf einer Farm in Neuengland lebt der alte Patriach Ephraim Cabot mit seinen drei Söhnen, die er mit puritanischer Strenge zur Arbeit anhält. Als er ihnen die wesentlich jüngere Abbie als seine neue Frau und somit als nächsten Erben seines Guts vorstellt entfacht eine Familientragödie von antiker Wucht. Während die älteren Brüder dem Ruf des Goldes nach Kalifornien folgen, entsteht zwischen dem jüngsten Sohn Eben, seinem Vater und seiner Stiefmutter eine verhängnisvolle Dreieckskonstellation.

Gier unter Ulmen

Als Lola Montez 1846 nach München kommt, notiert die Fremdenpolizei: «Künstlerin, Tänzerin aus dem spanischen Sevilla, 24 Jahre, katholisch, ohne Pass.» Kurze Zeit später ist sie bereits die Geliebte des bayerischen Königs Ludwig I. Fast zwei Jahre bleibt sie in der Stadt und bringt in dieser Zeit ordentlich Schwung in das katholisch-biedermeierliche München. Georg Ringsgwandl versucht in seiner Hommage an Lola Montez eine Ehrenrettung der wohl aufregendsten Frau, die Bayern im 19. Jahrhundert erlebte und davonjagte.

Lola M.
Cuvilliéstheater, 19.30 Uhr
Mi 12 Jul

Medea zieht eine beispiellose Blutspur nach sich: Verrat am Vater, Mord am Bruder, Mord am König von Iolkos. Medea geht bis zum Äußersten, um an ihren Gegner*innen Rache zu nehmen. Sie tötet ihre eigenen Kinder und vernichtet das Herrscherhaus von Korinth. Ausgehend von Euripides untersucht Karin Henkel das Ungeheuerliche vorsätzlicher Fremd- und Selbstzerstörung.

Medea
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 04 Jun
zum letzten Mal in dieser Spielzeit!
Residenztheater, 19.30 Uhr
Sa 24 Jun

In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.

Die Affäre Rue de Lourcine
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mo 12 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Fr 09 Jun
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 02 Jul

Der chilenische Autor und Regisseur Guillermo Calderón untersucht in seinem neuen Stück humorvoll und bissig die Tücken interkultureller Verständigung. Während der Proben zu einem Chorkonzert mit deutschen und chilenischen Volksliedern erzählt er, welche Beziehung sich in mehreren Auswanderungswellen seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat und entlarvt nebenbei die Scheinheiligkeit so manch guter Absicht.

Bavaria
Marstall, 20.00 Uhr
Di 06 Jun

Leben und Werk der afrodeutschen Poetin und Aktivistin May Ayim stehen im Mittelpunkt dieser Stückentwicklung, in der die Autorin Julienne De Muirier die zugleich gnadenlos-treffende und musikalisch-verspielte Gesellschaftsanalyse Ayims mit Erfahrungen aus der heutigen Lebensrealität Schwarzer Menschen in Deutschland rahmt.

blues in schwarz weiss
Premiere
Marstall, 20.00 Uhr
Fr 23 Jun
ggf. Restkarten an der Abendkasse
Termin speichern
Marstall, 20.00 Uhr
Mo 26 Jun
Marstall, 19.00 Uhr
So 02 Jul
Marstall, 20.00 Uhr
Di 25 Jul

Zu Pfingsten lädt Löwenkönig Nobel seine Untertanen zu einem frühsommerlichen Fest an den Hof. Das gesamte Tierreich versammelt sich – vom Kranich über den Wolf bis zum Bären. Nur einer fehlt: der Fuchs namens Reineke. Kommt die Sprache auf ihn, ist es mit der Harmonie vorbei. Eine wütende Klage nach der anderen wird vorgebracht und Reineke Fuchs in Abwesenheit unglaublicher Verbrechen bezichtigt. Als er schließlich vor Gericht zur Rede gestellt wird, schafft es der raffinierte Lügner – ein tierischer Verwandter von Ibsens Peer Gynt –, jedem Mann, jeder Frau, jedem Tier Honig ums Maul zu schmieren und seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Am Ende hat er sogar eine große Anhängerschaft hinter sich und wird zum Kanzler ernannt.

Die Moral: Nicht jeder Schlaufuchsige und rhetorisch Begabte dient der gerechten Sache – im Gegenteil! Wie lässt sich aber Wahrheit von Lüge unterscheiden? Wie kann man es vermeiden, Falschmeldern auf den Leim zu gehen? Wie bleibt man seiner eigenen Meinung, seinen Werten treu?

Reineke Fuchs
Premiere
Marstall
So 15 Okt

1816 läuft die «Medusa» auf dem Weg in die französische Kolonie im Senegal auf eine Sandbank. Ein Floß soll hundertsiebzehn Männer an Land bringen, nur fünfzehn von ihnen werden überleben. Ausgehend von den Schilderungen zweier Überlebender des Unglücks schuf Géricault mit «Das Floß der Medusa» eines der berühmtesten Gemälde des Louvre. Alexander Eisenach zeigt nun eine Bühnenadaption des Verteilungskampfs der Schiffbrüchigen, in dem sich Fragen nach Solidarität und Gerechtigkeit von größter Aktualität auftun.

Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, dessen tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» bis heute in keine gängige Schublade passen.

Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln
Residenztheater, 19.30 Uhr
Di 13 Jun
Residenztheater, 19.30 Uhr
Do 06 Jul