RESI DIGITAL: NEUE SINNLICHKEIT

in Kooperation mit dem XR HUB Bavaria, Bayerischer Rundfunk, Goethe Institut, LMU München und ZDF Digital
RESI DIGITAL: NEUE SINNLICHKEIT
in Kooperation mit dem XR HUB Bavaria, Bayerischer Rundfunk, Goethe Institut, LMU München und ZDF Digital

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Das Programm in Kürze

 

16–19:30 Uhr: Ausstellung im Marstall – EINTRITT FREI!

19:30 Uhr: Performance

20 Uhr: Gespräche und Diskussion über «Neue Sinnlichkeit»

Im Anschluss: Party zu «Neue Sinnlichkeit»

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Mit dem Auftakt zu «Neue Sinnlichkeit» wird ein Prozess angestoßen, in dem die ästhetische Verschmelzung von technologischen Innovationen mit den vielseitigen sinnlichen Erfahrungsebenen von Theater im Vordergrund steht. Im Austausch mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Programmierer*innen wird ein Ausblick auf den neu erweiterten Programmschwerpunkt «Neue Sinnlichkeit» gegeben.

 

In Kooperation mit dem XR HUB Bavaria, dem Bayerischen Rundfunk, dem Goethe Institut, ZDF.Digital und dem Lehrstuhl für Philosophy of Mind der LMU München wird ausgehend von künstlerischen und wissenschaftlichen Perspektiven die Prozesshaftigkeit und das Potential der Verbindung von Theater und Technologie erfahrbar gemacht.

Die Ausstellung zeigt folgende Installationen:

«München 72 – Entdecke Geschichte neu»

Social-VR-Experience vom Bayerischen Rundfunk

Die Olympischen Spiele 1972 in München. Es sollen heitere Spiele werden. Doch am elften Tag nehmen palästinensische Terroristen Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln. Die Befreiung der Gefangenen durch die Polizei scheitert und endet in der Katastrophe. Was vor 50 Jahren geschah, zeichnet die begehbare Dokumentation in Virtual Reality nach.  

 

«connecting:stitches» Das Kostüm als Controller virtueller Welten

Luise Ehrenwerth stellt ihren Kostüm-Prototypen vor, mit dem sich in Echtzeit das Geschehen einer Augmented Reality App steuern lässt. Entstanden an der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund, können Besucher*innen die Anwendung nun praktisch austesten.

 

«FROM THE MAIN SQUARE»

FROM THE MAIN SQUARE, ist eine animierte, interaktive Virtual-Reality-Experience des brasilianischen Regisseurs Pedro Harres und seinem Team von Kreativen aus 14 Nationen. Sie ist die einzige deutsche Produktion, die im Rahmen des Internationalen Filmfestivals von Venedig auf der Venice Immersive Island gezeigt wurde. Die „Insel“ ist einer der weltweit führenden Wettbewerbe für immersive Kunst. «From the Main Square» ist eine Produktion der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg.

 

«KOERPERN»

Innovative Darstellungsweisen des menschlichen Körpers erforschte Sofia Strunden im Rahmen ihres Bachelorprojekts und erarbeitete dabei KOERPERN als partizipatives Projekt. Als Regiestudentin am Animationsinstitut an der Filmakademie Baden-Württemberg arbeitet sie derzeit an der Entwicklung neuer Formate für Transmedia-Games und interaktive Medien.

Mit ihren Anwendungen ermöglicht sie es den Nutzer*innen, sich spielerisch mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und eröffnet neue Perspektiven auf den eigenen Körper und die Umwelt.

 

«Die Gefühlsmaschine»

Präsentation des Arbeitsstands

Wie gehen Schauspieler*innen mit Gefühlen um? Und kann künstliche "Intelligenz" sie ersetzen? «Die Gefühlsmaschine» ist eine wissenschaftlich-künstlerische Reise ins unheimliche Tal der digitalen Gespenster. Im Rahmen einer filmischen Dokumentation wird das künstlerische Forschungsprojekt von Regisseur Manuel Flurin Hendry am Immersive Art Space der Züricher Hochschule der Künste (ZHdK) vorgestellt, in dem Schauspiel und künstliche «Intelligenz» verbunden werden.

 

«ANA ein theatraler Geschichtenautomat»

Präsentation des aktuellen Arbeitsstands als Installation

ANA ist darauf spezialisiert, in einem dialogischen Vorgang mit einer einzelnen Person neue Geschichten zu erfinden. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Signalen wird eine intime Mensch-Maschine-Begegnung erschaffen, in der die vielleicht menschlichste aller Eigenschaften in den Vordergrund rückt: das gemeinsame Geschichten erzählen.

Christian Ziegler: Künstlerische Projektleitung & Szenografie
Ilja Mirsky: Dramaturgie & Projektleitung  
Leonid Berov: AI consulting, Affektarchitektur & Programmierung
Gunter Lösel: Interaction Design & User Testing & wissenschaftliche Begleitung
Meredith Thomas: Creative Technologist
Nikolaus Völzow: Creative Systems Engineer

 

«GOETHE VR»

Bei der interaktiven VR-Experience von ZDF Digital – «GoetheVR» schlüpfen die Nutzer*innen selbst in die Rolle des großen europäischen Gelehrten: Sie unterzeichnen den Pakt mit Mephisto, reisen in die Hexenküche, treffen Gretchen und suchen des Pudels Kern. Eines der bekanntesten literarischen Werke in einer neuen, spiel- und erlebbaren Version.

 

«Augmented Reality – Microsoft Hololense Demonstration»

Die Hololens, eine Augmented Reality (AR) Brille, ermöglicht die Verbindung zwischen realen und virtuellen Elementen. Diese AR-Technologie wird im Rahmen der Ausstellung demonstriert.

 

«Museum of the Metaverse»

Der XR HUB Bavaria gibt mit dem Museum of the Metaverse eine Einführung in seine XR SPACES. Diese sind sowohl über die zur Verfügung stehenden VR-Brillen als auch über den Computer vor Ort erlebbar.

 

«The Player»

Zwei Personen an einem Pokertisch. Wohin wandert der Blick? Welche verräterischen Gesten versucht man zu erhaschen? Installation zur Blickerfassung (Eye-Tracking) des interdisziplinären Forschungslabors für Kognition, Werte und Verhalten (Cognition, Values, Behaviour - CVBE) und des Lehrstuhls für die Philosophie des Geistes und der Neurowissenschaften, LMU München.

 

«Eine Neue Sinnlichkeit - Installation mit Performance» – vom HIDALGO Kollektiv

Das HIDALGO Kollektiv unter Regisseur Tom Wilmersdörffer ist ein Zusammenschluss junger Künstler*innen verschiedenster Sparten. Gemeinsam entwerfen sie interdisziplinäre Installationen und Inszenierungen. Dabei konfrontieren sie klassische Musik mit aktuellen Gesellschaftsfragen.

Für die «Neue Sinnlichkeit» am Residenztheater entwickelt das Kollektiv eine spartenübergreifende Installation. Darin verbinden sich Projektionsmapping, Sensorik, Klangkunst, Raumgestaltung und performative Elemente zu einer interaktiven Vision über eine Zukunft, in der Digitalität und physische Existenz zu einem höheren Dasein verschmelzen.

Regie: Tom Wilmersdörffer
CGI und Projektionsmapping: Alexander Mrohs
Komposition und Klangkunst: Christopher Verworner
Interaktive Installation: Paul Bießmann
Cello und Performance: Jakob Roters
Performance: Anna Bardavelidze und Valentino Dalle Mura
Ton: Stefan Schnurr

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Ab 20 Uhr sprechen Expert*innen auf dem Podium zu diesen Themen:

 

«Augmented Fiction als theatrale Revolution» oder «Wie Wahrnehmung und Darstellung von Fiktionen auf der Bühne erweitert werden könnten»

Das Geschehen auf der Bühne ist immer fiktiv, sowohl die Figuren als auch die Ereignisse sind immer Teil eines Verfremdungsprozesses. Theater präsentiert eine besondere Mischform, die das Potential hat, mit Augmented Reality (AR) und neuen Technologien besondere Zugänge für die Bühne zu kreieren. Gemäß der «Augmented Fiction»-Agenda, die im Vortrag erörtert und veranschaulicht wird, sollten Technologien unsere sensorischen und affektiven Auseinandersetzungen mit dem Unwirklichen reicher und umfassender behandeln. Dies sollte nicht vom Theater wegführen, sondern eher Lust auf neue Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Theaters eröffnen.

Prof. Dr. Ophelia Deroy leitet den Lehrstuhl für Philosophie des Geistes und Neurowissenschaften an der LMU München, ist Mitglied der Philosophischen Fakultät und des Munich Centre for Neuroscience. Zuvor war sie stellvertretende Direktorin des Instituts für Philosophie an der University of London und leitet dort weiterhin ein Forschungszentrum (CREATE) für experimentelle Ästhetik, Technologie und Technik. Sie arbeitet mit Museen, Kunststudios und Unternehmen daran, Menschen zum Nachdenken und zur besseren Auseinandersetzung mit komplexen Ideen anzuregen. Hierfür stützt sie sich auf sensorische Mittel – auf eine «multisensorische Rhetorik».

 

«CHORUS»

Ausgehend vom antiken griechischen Chor im Theater hat die Crowd Cognition Group an der Ludwig-Maximilian-Universität München die digitale Plattform «chorus.show» entwickelt. Im Vortrag wird die Anwendung für interaktive Publikumserlebnisse von Dr. Bahador Bahrami präsentiert und wissenschaftlich eingeordnet.
Dr. Bahador Bahrami ist Senior Scientist an der LMU München und Direktor des Crowd Cognition Labs am Fachbereich Psychologie

 

«Die Gefühlsmaschine»

Eine kurzweilige Reise durch die Geschichte des Gefühls in Forschung, Schauspiel und künstlicher «Intelligenz» von Regisseur Manuel Flurin Hendry, Drehbuchautor und Spielfilmregisseur. Als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste unterrichtet er szenische Regie und forscht zu Fragen des Filmschauspiels und der cineastischen Visualität.

 

«connecting:stitches» Das Kostüm als Controller virtueller Welten

Der Vortrag bietet Einblicke in den Arbeitsprozess und rückt die Kostümbildkunst in eine neue Perspektive, die durch den Einsatz von Technik möglich wird.

Luise Ehrenwerth ist Kostümbildnerin und Szenografin. Ein Interessenschwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens liegt in den vielseitigen sensuellen Wahrnehmungsformen szenischer Umgebungen und deren Einfluss auf die darin agierenden Menschen. Von 2012 bis 2018 Bühnen- und Kostümbildstudium an der HfBK Dresden. 2021/22 war sie Fellow an der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund und forschte dort zur Verknüpfung von Kostümbild und digitalen Technologien wie Augmented Reality und Microcontrolling.

 

Im Anschluss an die Vorträge findet ein Gespräch über «Neue Sinnlichkeit» mit Matthias Leitner (BR), Prof. Dr. Ophelia Deroy (LMU), Manuel Flurin Hendry (Regisseur und Drehbuchautor), Luise Ehrenwert (Kostümbildnerin und Szenografin) und Ilja Mirsky (Digitaldramaturg am Residenztheater) statt. Die Moderation übernimmt Prof. Dorte Lena Eilers, Professorin für Kulturjournalismus an der Hochschule für Musik und Theater München.

 

In Kooperation mit

Künstlerische Leitung

Künstlerische Leitung und Konzept Ilja Mirsky

Besetzung