Philipp Stölzl

Philipp Stölzl ist 1967 in München geboren.

Ursprünglich Bühnenbildner, später Musikvideoregisseur und Werbefilmer, teilt er heute sein Berufsleben zwischen Kino und Theater.

Seinen Weg beginnt der Sohn des Historikers und Politikers Christoph Stölzl nach dem Abitur an den Münchner Kammerspielen als Assistent von Bühnenbildnern wie Jürgen Rose, Ezio Toffolutti und Volker Pfüller. Danach geht es als Bühnenbildner von Armin Petras und Johanna Schall hinaus in die Provinz und nach Berlin.

Mit Ende Zwanzig dann der Wechsel vom Theater zum Film. Stölzl arbeitet bei den österreichischen Musikfilm-Legenden Dolezal & Rossacher zunächst als Ideenlieferant, rutscht kurze Zeit später in die Regie. Ein Video für Rammstein macht ihn in der Szene international bekannt, Arbeiten für Stars wie Marius Müller-Westernhagen, Pavarotti, Madonna und Mick Jagger folgen.

Mitte dreißig dreht Stölzl seinen ersten Spielfilm, die Tragikomödie «Baby». Die Arbeit fürs Kino wird zur zentralen Leidenschaft. Es folgen das historische Bergdrama Nordwand und die romantische Komödie «Goethe!»,  danach der erste englischsprachiger Film, der Actionthriller «The Expatriate».

Stölzls Verfilmung von Noah Gordons Bestseller «Der Medicus» wird mit über 4 Millionen Zuschauern allein in Deutschland zu einem Kassenschlager, es folgt eine dreiteilige epische Neuerzählung von Karl Mays «Winnetou» fürs Fernsehen, der Musikfilm «Ich war noch niemals in New York», die Verfilmung von Stefan Zweigs «Schachnovelle». Außerdem übernimmt Stölzl beim TV Mehrteiler «Der Schwarm» die Regie der finalen Folgen. Stölzls Filme wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet.

Anfang vierzig kehrt die Bühne eher ungeplant in Stölzls Leben zurück.

Eine «Freischütz» Inszenierung in Meiningen, bei der Stölzl Regie und Bühnenbild übernimmt, wird zum Überraschungserfolg.  Es folgen Opern- und Schauspielinszenierungen an den Salzburger Festspielen (Benvenuto Cellini, Cavalleria Rusticana) der Ruhrtriennale (Rubens), den Bregenzer Festspielen (Rigoletto) am Theater Basel (Faust, Der fliegende Holländer, Frankenstein, Andersens Erzählungen), dem Schauspiel Dresden (Der Phantast) der Deutschen Oper und der Staatsoper in Berlin (Rienzi, Parsifal, Il Trovatore, Turandot) und dem Residenztheater München (Das Vermächtnis, James Brown trug Lockenwickler, Andersens Erzählungen). Stölzls Inszenierung von «Das Vermächtnis» eröffnete das Theatertreffen 2023.  

In der Spielzeit 2024/2025 inszeniert er am Residenztheater «Die G'schicht vom Brandner Kasper» von Franz von Kobell.

Stücke

An einem stürmischen Abend im Jahr 1836 erscheint Hans Christian Andersen uneingeladen im Haus seines Jugendfreundes Edvard Collin, der am nächsten Tag seine Verlobte Henriette heiraten wird. Andersen ist durch Wind und Wetter gereist, um Edvard erneut seine Liebe zu gestehen. Der Empfang der Familie ist frostig, der Bräutigam selbst außer Haus beim Junggesellenabschied. Einzig Henriette fühlt sich von dem außergewöhnlichen Charme des Gasts angezogen, der stets umgeben von seinen eigenen Märchenfiguren in einer Fantasiewelt lebt. Er verzaubert das nüchterne Zimmer in eine schillernde Unterwasserlandschaft und in überirdisch schöne Schlösser. Und er beginnt, der Braut des Freundes das Märchen der kleinen Meerjungfrau zu erzählen: Entflammt von der Liebe zu einem Prinzen möchte sie ein Mensch werden und ist bereit, dafür ihre Stimme und ihre Heimat zu opfern – und so ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

Andersens Erzählungen
Residenztheater, 19.30 Uhr
Fr 22 Nov
Gastspiel, 19.30 Uhr
Fr 29 Nov
Gastspiel, 16.00 Uhr
Sa 30 Nov
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 15 Dez
Residenztheater, 18.30 Uhr
Mi 25 Dez
Residenztheater, 18.30 Uhr
So 29 Dez

Nach einem Vierteljahrhundert ist es endlich soweit: Der Brandner Kasper kehrt zurück ins Residenztheater, wo er bereits über 1000 Mal aufgeführt wurde! Franz von Kobells Erzählung ist seit ihrem Erscheinen im Jahr 1871 in Bayern kulturelles Gemeingut mit Kultcharakter. Ein 75-jähriger rüstiger Schlosser und Jagdgehilfe vom Tegernsee soll in den Himmel abberufen werden. Beim Kartenspiel und Kerschgeistsaufen besiegt Kasper jedoch den Boanlkramer, den Petrus beauftragt hatte, den alten Mann zu sich zu holen. «Die G’schicht vom Brandner Kasper» ist ein ergreifendes Stück über den zutiefst menschlichen Wunsch, sich der eigenen Vergänglichkeit entgegenzustellen. Regisseur Philipp Stölzl ist als Münchner mit dem Stoff aufgewachsen und stellt in seinem neuen alten «Brandner Kasper» die elementarste Frage der Menschheit: Wie gehe ich mit meiner eigenen Sterblichkeit um?

Die G'schicht vom Brandner Kasper
Premiere
Cuvilliéstheater
Sa 14 Jun

Yasmina Reza, gefeierte Autorin viel gespielter Gesellschaftskomödien wie «Gott des Gemetzels» und «Drei Mal Leben» und Bestsellerromanen – zuletzt «Serge» –  hat ein neues Stück geschrieben, das pointiert die tiefgreifenden Verständnisprobleme dramatisiert, die das Verhältnis zwischen den Generationen zunehmend bestimmen.

James Brown trug Lockenwickler
Residenztheater, 19.30 Uhr
Fr 06 Dez
Residenztheater, 19.30 Uhr
Mi 11 Dez

Eric und sein Partner Toby gelten in ihrem Freundeskreis als das stabile Zentrum. Die Verlobung ist ausgesprochen, ihre Zukunft scheint verheißungsvoll. Als sich Eric mit dem 55-jährigen Walter befreundet, erfährt er von einer Vergangenheit, die er nur vom Hörensagen kennt: die verheerende erste Welle der Aids-Epidemie der 1980er-Jahre. Als Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wird, wird für Eric und seine Freunde klar, dass nichts mehr selbstverständlich ist. Und die Zukunft kommt ganz anders als gedacht – auch für Toby.

Das Vermächtnis (The Inheritance) – Teil 1

Eric und sein Partner Toby gelten in ihrem Freundeskreis als das stabile Zentrum. Die Verlobung ist ausgesprochen, ihre Zukunft scheint verheißungsvoll. Als sich Eric mit dem 55-jährigen Walter befreundet, erfährt er von einer Vergangenheit, die er nur vom Hörensagen kennt: die verheerende erste Welle der Aids-Epidemie der 1980er-Jahre. Als Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wird, wird für Eric und seine Freunde klar, dass nichts mehr selbstverständlich ist. Und die Zukunft kommt ganz anders als gedacht – auch für Toby.

Das Vermächtnis (The Inheritance) – Teil 2