Residenztheater
Ein unverhältnismäßiger Luxus in einer schweren Zeit, oder eine dringend notwendige Maßnahme, um der Stadt ein neues kulturelles Gesicht zu geben – nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wird das Bauvorhaben des neuen Residenztheaters 1948 heiß diskutiert. Zwei Jahre später wird dem Publikum ein zwar noch nicht fertiges, aber immerhin «spielfertiges» neues Residenztheater präsentiert.
Der Münchner Merkur berichtet damals vom Premierenabend: «Hunderte von Münchnern haben sich versammelt. Es kamen aus Politik, Kunst und altem Adel alle, die Rang und Namen hatten. (…) Als die illustre Gesellschaft während der Pause durch die noch frisch riechenden Gänge wandelte, drückten sich an den Scheiben der Eingangstüren noch immer die Münchner die Nasen platt, einmal, um das glanzvolle Bild zu schauen und zum anderen, um einen Blick in das wiedererstandene, von ihnen so geliebte Residenztheater zu werfen.»
Viele Münchner sind überrascht über das neue, hochmoderne Haus. Schließlich steht der Name «Residenztheater» bisher für das vielgeliebte, von François Cuvilliés erbaute Rokoko-Juwel. Außer der in den neuen Bau integrierten Umfassungsmauern hat das neue Haus jedoch nichts mehr mit dem alten Hoftheater gemein. Doch die Kritik an dem Namen des neuen Baus verhallt schnell, denn das Münchner Publikum ist von der wandlungsfähigen Bühne, dem großzügigen Zuschauerraum, der vorbildlichen Akustik und den ausgezeichneten Sichtverhältnissen auf die «modernste Bühne Deutschlands» hellauf begeistert.
Nach jahrzehntelangem Betrieb zeigen sich jedoch Anfang der Achtziger Jahre an den technischen Einrichtungen Abnutzungserscheinungen, eine umfassende Sanierung ist unausweichlich. Es wird überlegt, ob die für die technische Sanierung erforderlichen umfangreichen Baumaßnahmen genutzt werden sollen, um auch den Zuschauerraum sowie die umgebenden Foyerräume gänzlich neu zu gestalten.
Einen entsprechenden Beschluss trifft der Bayerische Landtag auf seiner Sitzung am 22. Juni 1988. Bereits erheblich früher ist 1983 die Erneuerung der Bühnenmaschinerie und die Neueindeckung der Dächer vom Haushaltsausschuss beschlossen worden. Im Juli 1988 fällt endgültig der Vorhang im Residenztheater.
Die durchgeführten gestalterisch-architektonischen Maßnahmen umfassen unter anderem einen Deckendurchbruch zwischen Erd- und Obergeschoss, der dem gesamten Foyerbereich eine optische Mitte verleiht und durch eine Lichtdecke noch zusätzlich für Helligkeit und Überschaubarkeit sorgt. Unterstützt wird dies noch durch die hellen Wandfarben und viele verspiegelte Wandflächen. Der Zuschauerraum wird mit einem Deckengemälde namens "Nachthimmel" von Fred Thieler versehen, das den Raum symbolisch nach oben hin öffnet.
Spielplan Residenztheater
01 Apr
Sa 01 Apr
Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln
Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, dessen tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» bis heute in keine gängige Schublade passen.
02 Apr
So 02 Apr
Die Affäre Rue de Lourcine
In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.
06 Apr
Do 06 Apr
Woyzeck
Georg Büchner erzählt von einer geschundenen Kreatur, finanziell an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt, von seinen Vorgesetzten gedemütigt, von der Wissenschaft zum Studienobjekt gemacht und dem radikalen Mangel an Empathie seiner Umwelt ausgeliefert. Ulrich Rasche untersucht die Frage unserer Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen, die «außer uns liegen», nach individueller Freiheit und schicksalhafter Determination.
08 Apr
Sa 08 Apr
Woyzeck
Georg Büchner erzählt von einer geschundenen Kreatur, finanziell an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt, von seinen Vorgesetzten gedemütigt, von der Wissenschaft zum Studienobjekt gemacht und dem radikalen Mangel an Empathie seiner Umwelt ausgeliefert. Ulrich Rasche untersucht die Frage unserer Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen, die «außer uns liegen», nach individueller Freiheit und schicksalhafter Determination.
09 Apr
So 09 Apr
Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln
Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, dessen tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» bis heute in keine gängige Schublade passen.
10 Apr
Mo 10 Apr
James Brown trug Lockenwickler
Yasmina Reza, gefeierte Autorin viel gespielter Gesellschaftskomödien wie «Gott des Gemetzels» und «Drei Mal Leben» und Bestsellerromanen – zuletzt «Serge» – hat ein neues Stück geschrieben, das pointiert die tiefgreifenden Verständnisprobleme dramatisiert, die das Verhältnis zwischen den Generationen zunehmend bestimmen.
11 Apr
Di 11 Apr
Leonce und Lena
Büchners Lustspiel beginnt als scheinbar klassische Verwechslungskomödie, endet aber als Traumspiel über Sinn und Unsinn des Daseins, den Zweifel an der Wirklichkeit und die Sehnsucht, sich in einen Automaten zu verwandeln. Hausregisseur Thom Luz nimmt es zum Anlass für einen musiktheatralischen Streifzug durch Büchners heiter-verzweifelten Kosmos.
12 Apr
Mi 12 Apr
Die Affäre Rue de Lourcine
In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.
13 Apr
Do 13 Apr
Die drei Musketiere
Die drei Musketiere, die eigentlich vier sind, treten auf und denken über ihr Alleinsein nach. Kann man die berühmte Formel «einer für alle, alle für einen» mathematisch erklären? Wer ist eigentlich «der eine»? Und wer sind überhaupt «alle»?
14 Apr
Fr 14 Apr
Die Affäre Rue de Lourcine
In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.
15 Apr
Sa 15 Apr
Das Vermächtnis (The Inheritance) – Teil 1
Eric und sein Partner Toby gelten in ihrem Freundeskreis als das stabile Zentrum. Die Verlobung ist ausgesprochen, ihre Zukunft scheint verheißungsvoll. Als sich Eric mit dem 55-jährigen Walter befreundet, erfährt er von einer Vergangenheit, die er nur vom Hörensagen kennt: die verheerende erste Welle der Aids-Epidemie der 1980er-Jahre. Als Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wird, wird für Eric und seine Freunde klar, dass nichts mehr selbstverständlich ist. Und die Zukunft kommt ganz anders als gedacht – auch für Toby.
Sa 15 Apr
Das Vermächtnis (The Inheritance) – Teil 2
Eric und sein Partner Toby gelten in ihrem Freundeskreis als das stabile Zentrum. Die Verlobung ist ausgesprochen, ihre Zukunft scheint verheißungsvoll. Als sich Eric mit dem 55-jährigen Walter befreundet, erfährt er von einer Vergangenheit, die er nur vom Hörensagen kennt: die verheerende erste Welle der Aids-Epidemie der 1980er-Jahre. Als Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wird, wird für Eric und seine Freunde klar, dass nichts mehr selbstverständlich ist. Und die Zukunft kommt ganz anders als gedacht – auch für Toby.
16 Apr
So 16 Apr
Werther
«Die Leiden des jungen Werther» geriet 1774 zur literarischen Sensation. Elsa-Sophie Jach adaptiert den erstaunlich modernen, flirrenden Briefroman Goethes über Werthers unerfüllte Liebe zu Lotte für die Bühne und erweitert ihn um die hochpoetische Dichtung seiner Zeitgenossin Karoline von Günderode.
19 Apr
Mi 19 Apr
Der Turm
Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Erschütterungen des Ersten Weltkriegs und des Untergangs der Monarchien stellt der österreichische Dramatiker Hugo von Hofmannsthal in «Der Turm», einem seiner zentralen Werke, das konventionelle Dramenkriterien sprengt und für die Bühne neu zu entdecken ist, die prinzipielle Legitimität von Machtausübung infrage und zeigt «den Einbruch chaotischer Kräfte in eine vom Geist nicht mehr getragene Ordnung».
20 Apr
Do 20 Apr
Spiel des Lebens
Hamsuns Trilogie zeigt die Geschichte eines Menschen, der sich von den tonangebenden Eliten übersehen und um gesellschaftliche Anerkennung betrogen fühlt. Ivar Kareno muss sich entscheiden, ob er am radikalen Denken seiner Jugend festhält oder eine politisch gemäßigte Karriere einschlägt.
21 Apr
Fr 21 Apr
Antigone
Die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik kombiniert Sophokles’ antikes Drama «Antigone», in dem Staatsgewalt gegen religiöse Sitte und strikter rationaler Befehl gegen aufbegehrendes Gefühl stehen, mit einer Bearbeitung des Philosophen Slavoj Žižek und interpretiert den Mythos um die thebanische Königsfamilie neu für unsere Zeit, in der persönliches und gesellschaftliches Wohl aufs Neue hart gegeneinander abgewogen werden.
22 Apr
Sa 22 Apr
James Brown trug Lockenwickler
Yasmina Reza, gefeierte Autorin viel gespielter Gesellschaftskomödien wie «Gott des Gemetzels» und «Drei Mal Leben» und Bestsellerromanen – zuletzt «Serge» – hat ein neues Stück geschrieben, das pointiert die tiefgreifenden Verständnisprobleme dramatisiert, die das Verhältnis zwischen den Generationen zunehmend bestimmen.
23 Apr
So 23 Apr
Ronja Räubertochter
Astrid Lindgrens Klassiker über Freundschaft, Familienbande und Selbstständigkeit auf der Resi-Bühne mit viel Bühnenzauber und Musik.
24 Apr
Mo 24 Apr
Ronja Räubertochter
Astrid Lindgrens Klassiker über Freundschaft, Familienbande und Selbstständigkeit auf der Resi-Bühne mit viel Bühnenzauber und Musik.
25 Apr
Di 25 Apr
Werther
«Die Leiden des jungen Werther» geriet 1774 zur literarischen Sensation. Elsa-Sophie Jach adaptiert den erstaunlich modernen, flirrenden Briefroman Goethes über Werthers unerfüllte Liebe zu Lotte für die Bühne und erweitert ihn um die hochpoetische Dichtung seiner Zeitgenossin Karoline von Günderode.
26 Apr
Mi 26 Apr
Drei Schwestern
Simon Stone hat Tschechows «Drei Schwestern» zum Ausgangspunkt seiner Neudichtung genommen und diese mit rasanter Dialogkunst und subtilen Charakterstudien thematisch im Hier und Jetzt verortet. Aus Tschechows Provinzpersonal werden so urbane Sinnsuchende, die in Zeiten von Social Media Kindheitserinnerungen wie Zukunftsvisionen nachhängen.
27 Apr
Do 27 Apr
Antigone
Die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik kombiniert Sophokles’ antikes Drama «Antigone», in dem Staatsgewalt gegen religiöse Sitte und strikter rationaler Befehl gegen aufbegehrendes Gefühl stehen, mit einer Bearbeitung des Philosophen Slavoj Žižek und interpretiert den Mythos um die thebanische Königsfamilie neu für unsere Zeit, in der persönliches und gesellschaftliches Wohl aufs Neue hart gegeneinander abgewogen werden.
28 Apr
Fr 28 Apr
Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln
Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, dessen tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» bis heute in keine gängige Schublade passen.
29 Apr
Sa 29 Apr
Die Affäre Rue de Lourcine
In diesem Klassiker der französischen Salonkomödie wird die heimische Idylle des Bürgers Lenglumé jäh gestört, als er nach einer durchzechten Nacht plötzlich mysteriöse Gegenstände in der Wohnung und einen fremden Mann in seinem Bett vorfindet. Alles deutet, daraufhin, dass er in einen brutalen Mord verstrickt ist – oder vernebelt nach wie vor der Alkohol sein Hirn? Er setzt jedenfalls alles daran, die heimliche Eskapade und deren mutmaßliche Folgen zu verstecken.
30 Apr
So 30 Apr
Woyzeck
Georg Büchner erzählt von einer geschundenen Kreatur, finanziell an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt, von seinen Vorgesetzten gedemütigt, von der Wissenschaft zum Studienobjekt gemacht und dem radikalen Mangel an Empathie seiner Umwelt ausgeliefert. Ulrich Rasche untersucht die Frage unserer Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen, die «außer uns liegen», nach individueller Freiheit und schicksalhafter Determination.
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