Ersan Mondtag
Ersan Mondtag, geboren in Berlin, gehört zu den eigenwilligsten Theatermachern seiner Generation. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine starke visuelle Handschrift in Bühne und Kostüm aus und wurden mehrfach ausgezeichnet.
Nach dem Abbruch seines Studiums der Darstellenden Künste gründete er gemeinsam mit anderen das KAPITÆL ZWEI KOLEKTIF in München, mit dem er interdisziplinäre Formen entwickelte. Daraus entstanden unter anderem performative Langzeitinstallationen wie «Konkordia», eine neuntägige Arbeit in Zusammenarbeit mit Olga Bach für die Pinakothek der Moderne in München.
Bis zu seinem 30. Lebensjahr wurde Ersan Mondtag in gleich drei künstlerischen Kategorien ausgezeichnet: 2016 als Nachwuchsregisseur des Jahres von Theater heute, 2017 als Kostümbildner des Jahres von Theater heute sowie als Bühnenbildner des Jahres von Die Deutsche Bühne. Zuletzt erhielt er den renommierten Kulturpreis der Berliner Zeitung.
Zum Berliner Theatertreffen wurde er innerhalb von nur vier Jahren dreimal eingeladen: 2016 mit «Tyrannis», 2017 mit «Die Vernichtung» und 2019 mit «Das Internat», für das er auch Bühne und Kostüme entwarf und mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet wurde. 2025 wurde seine Inszenierung von Sam Max «Double Serpent» am Staatstheater Wiesbaden als eine der zehn „bemerkenswertesten Inszenierungen des Jahres“ ausgewählt und zum Theatertreffen eingeladen.
Sein Operndebüt gab Ersan Mondtag 2020 mit Franz Schrekers «Der Schmied von Gent» an der Opera Vlaanderen, in Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim. Es folgten unter anderem «Der Silbersee» (ebenfalls Opera Vlaanderen, in Koproduktion mit der Opéra national de Lorraine), «Antikrist» von Rued Langgaard an der Deutschen Oper Berlin (2022), «Gianni Schicchi & L’heure espagnole» am Teatro dell’Opera di Roma sowie Neuproduktionen von «La forza del destino» (Opéra de Lyon), «Der Vampyr» (Staatsoper Hannover) und «Salome» (Opera Vlaanderen).
2024 gestaltete er den deutschen Pavillon bei der Biennale di Venezia, der international als radikales Statement große Beachtung fand.
In der Spielzeit 2025/2026 inszeniert Ersan Mondtag die Uraufführung «Munich Machine» von Albert Ostermaier.
Stücke
Ein Ufo in Weißwurstform landet vor der Bayerischen Staatskanzlei: Film oder Realität? Der Filmemacher und Asphaltcowboy Klaus Lemke begibt sich gemeinsam mit einem Außerirdischen auf eine rasante Zeitreise durch die Geschichte Münchens und damit auf die Suche nach dem, was die Stadt einmal war und vielleicht künftig sein könnte.
Albert Ostermaiers neues Stück ist eine liebevolle Hommage an den 2022 verstorbenen Filmpoeten Klaus Lemke und zugleich Hymne auf und Abrechnung mit seiner Heimatstadt München.
Munich Machine