Im Dickicht der Stadt

In Kooperation mit der Climate School der LMU München
Heute: Marstall Salon, 18.00 Uhr

Gschichtn vom Brandner Kaspar

Volksstück in 4 Akten von Franz Xaver Kroetz frei nach Motiven von Franz von Kobell
Heute: Residenztheater, 18.30 Uhr

Claus Peymann
(7. Juni 1937 – 16. Juli 2025)

Das Residenztheater trauert um den Regisseur und Intendanten Claus Peymann, der am 16. Juli 2025 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Der in Bremen geborene Peymann studierte Germanistik, Literatur- und Theaterwissenschaften an der Universität Hamburg, wo er auch seine Tätigkeit als Regisseur am Universitätstheater begann.

Von 1966 bis 1969 arbeitete er als Oberspielleiter am Theater am Turm in Frankfurt am Main. 1970 wechselte er zur Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer. Von 1974 bis 1979 war er Schauspieldirektor an den Württembergischen Staatstheatern in Stuttgart.

Mit anderen Theaterschaffenden wechselte Peymann 1979 nach der RAF-Zahnspendenaffäre von Stuttgart an das Schauspielhaus Bochum. Dort trat er die Nachfolge von Peter Zadek als Intendant des Hauses an. Unter seiner Leitung wurde das Schauspielhaus Bochum dreimal zum Theater des Jahres gewählt wurde. 15 Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

1986 wurde Peymann Intendant des Wiener Burgtheaters. Auch das Burgtheater wurde unter seiner Leitung 1995 zum Theater des Jahres erklärt, und etwa 20 Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Mit Beginn der Spielzeit 1999/2000 trat Peymann als Intendant die Nachfolge von Heiner Müller am Berliner Ensemble an. Er wirkte dort bis ins hohe Alter von 80 Jahren und setzte anschließend seine Regiearbeiten fort. Als freier Regisseur arbeitete er auch am Residenztheater. An unserem Haus inszenierte er Minetti (2023) mit Manfred Zapatka in der Hauptrolle.

«Mit Claus Peymann begann alles. Wenn ich sage: Alles, meine ich nicht wirklich alles, aber alles für mich. Aus einem Traum zum Theater zu gehen, wurde durch das Engagement des damals bedeutendsten Regisseurs und Burgtheater-Direktors professionelle Wirklichkeit. Diese neue Wirklichkeit war, das muss man auch sagen dürfen, überhaupt nicht einfach. Nicht leicht für mich den Theater-Träumer. Nicht einfach für den Theater-Anfänger. Claus Peymann war damals lange schon ein berühmter und hoch professioneller Theater-Träumer und -macher. Ich konnte sehr viel von ihm lernen. Nicht weniger als alles. Und ich habe viel von ihm gelernt. Aber Träumer haben es hart in der Wirklichkeit. Wer Hitze nicht erträgt, hat in der Küche nichts verloren. Ich verdanke Claus Peymann nicht nur meine Anfänge am Theater. Er war der Beginn zu meinem Theaterleben.

Und dann schloss sich ein Kreis: Peymanns fast letzte Inszenierung war hier am Residenztheater, dem Theater, das mir seit einigen Jahren anvertraut wurde. Als der große alte Mann mich wiederholt hier besuchte, hatte ich überlegt, ob ich eine neue Arbeitsverbindung mit ihm aufnehmen könnte. Und irgendwann fiel mir Bernhards ‹Minetti› ein, das den Untertitel ‹Porträt des Künstlers als alter Mann› trägt. Ich habe es ihm vorgeschlagen am Residenztheater zu inszenieren. Nach so vielen Bernhard-Inszenierungen noch einmal Bernhard, jetzt als alter Künstler und dennoch Debütant am Residenztheater. Die Proben waren einfach kompliziert. Wie immer. Aber am Ende war es der unglaublich fantastische Manfred Zapatka und die Kunst des Claus Peymann, die aus Thomas Bernhard einmal mehr ein Erlebnis machten. So vieles hat dieser Theater-Erträumer, dieser Theater-Wahnsinnige, dieser waschechte Theatermacher Claus Peymann in mir und meiner Generation ausgelöst. Theater lebt in Erinnerung fort. Wir werden Claus Peymann und sein Theater in der besten Erinnerung halten. Danke für so vieles. » (Andreas Beck)

München, den 16.07.2025
Bayerisches Staatsschauspiel

Andreas Beck
Staatsintendant    

Dr. Katja Funken-Hamann
Geschäftsführende Direktorin

Die neue Spielzeit 25/26

«Unsere Kulisse sei: München! Diese Stadt, dieser «Lebensmittelpunkt» zieht sich in der Saison 25/26 wie ein roter Faden durch unser Programm und ist Ort der Handlung vieler Theaterstücke, neuer und bekannter klassischer Geschichten. In unruhigen Zeiten hilft es, sich zu vergewissern, wo man steht: «Sie befinden sich hier», hieß es oft auf alten Wanderkarten. Betrachten wir also den Ort, an dem wir täglich agieren: München. Der Blick aus dieser und auf diese Kulisse ist auch heute oft genug ein privilegierter. Selbst wenn die Zeiten rauer, der Ton ein anderer geworden ist – der Blick auf Münchner Geschehen und Geschichte mag sich gerade in turbulenten Zeiten verändern, Historisches greifbarer oder neu erfahrbar machen. (....)»

Auszug aus dem Vorwort von Staatsintendant Andreas Beck

Alle Premieren 25/26 auf einen Blick

Theatertag

Am Theatertag können Sie besonders günstig ins Theater gehen: Bezahlen Sie nur 18/12 Euro im Residenztheater und Cuvilliéstheater sowie im Marstall 18 Euro auf allen Plätzen.


Die nächsten Theatertage:
SO 27 JUL, DIE FLIEGEN

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Perfekt für den Weg ins Theater: Mit dem VORSPIEL des Residenztheaters in wenigen Minuten bestens auf die Inszenierung vorbereitet. In unseren Audiokurzeinführungen erfährt man alles Wichtige, kurz und knapp – einfach reinhören und entspannt in den Theaterabend starten!

DER RESI-PODCAST

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DIE BAYERN UND DER TOD

Dr. Barbara Kink spürt dem Mythos vom besonderen Verhältnis der Bayern zum Tod nach – eine kulturgeschichtliche Reise durch Volksglaube, Klischees und gelebte Rituale.

Welche Figur aus «Romeo und Julia» bist Du?

Impulsiv wie Romeo, reflektiert wie Julia oder eher vermittelnd wie Benvolio? Die Antworten finden sich – wie immer – im Originaltext.

«REDEN KANN MAN AUCH IM FINSTERN.»

Dramaturg Benedikt Ronge über die Arbeit des Theatermachers Kyung-Sung Lee und «77 Versuche, die Welt zu verstehen».

NICHTS ZU MACHEN

Dramaturgin Constanze Kargl über «Warten auf Godot».

REISE INS UNBEKANNTE

Dramaturgin Katrin Michaels über die Arbeit der Theatermacherin Anna Karasińska und «Was ich vergessen habe».

DIE SALOME VOM PRINZREGENTENPLATZ

Der Autor Jarosław Murawski über seine Bearbeitung von Oscar Wildes «Salome» und Ewelina Marciniaks Inszenierung.

EIN SPIEL ZWISCHEN REALITÄT UND FIKTION?

Über Marion Siéfert und Matthieu Bareyres Stück «Daddy» und das Verhältnis von Theater- und Videospielen im digitalen Zeitalter.

UND TROTZDEM HOFFEN

Autor Ewald Palmetshofer im Gespräch mit Dramaturgin Constanze Kargl über das Potential von Neudichtungen, die Figur Falstaff und Hoffnung in Zeiten der Krise.

«Ensemble heißt Zusammen»

«Ensemble heißt Zusammen» ist ein Verein, der aus Künstler*innen des Ensembles des Residenztheaters besteht und sich für wohltätige Vereine und Initiativen stark macht, sich für Diversität einsetzt und soziale Projekte unterstützt.

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