Glaube Liebe Hoffnung
von Ödön von Horváth
Elisabeth möchte ihre Leiche verkaufen. Denn sie braucht dringend Geld für einen Wandergewerbeschein, ohne den kann sie nicht arbeiten – ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld kein Wandergewerbeschein. Das Anatomische Institut hat Leichen genug, doch der Präparator leiht ihr die nötigen 150 Mark. Als aber herauskommt, dass sie mit seinem Geld eine Strafe abbezahlt und sich von Frau Prantl dieselbe Summe geliehen hat, wirft man ihr Betrug vor und steckt sie ins Gefängnis. Dass sie die Strafe nur bekommen hat, weil sie ohne Wandergewerbeschein gearbeitet hat, interessiert niemanden. Gesetz ist Gesetz und Mitgefühl ein Luxus, den man sich nicht leisten kann. Tapfer hält Elisabeth an der Hoffnung fest, dass auch ihr einmal ein kleines bisschen Glück zusteht, und wieder auf freiem Fuß verspricht sie sich vom Polizisten Alfons Klostermeyer nicht nur traute Zweisamkeit, sondern auch ein sicheres Einkommen. Doch kaum dass Alfons von ihrer Vorstrafe erfährt, trennt er sich und überlässt Elisabeth ihrem Schicksal.
Horváths „kleiner Totentanz“, 1932 nach einer Idee des Münchner Gerichtsreporters Lukas Kristl verfasst, seziert eine rücksichtslose Gesellschaft, deren Verhalten von Selbstsucht sowie einem unerschütterlichen Glauben an die Integrität der Instanzen geprägt ist und die an ihrer eigenen, allzu bequemen Passivität erstickt.
- premiere 22 Okt 16
- Vorstellungsdauer ca. 1 std. 45
- Keine Pause
- Regie David Bösch
- Bühne Patrick Bannwart
- Kostüme Cátia Palminha
- Musik Karsten Riedel
- Licht Gerrit Jurda
- Dramaturgie Andrea Koschwitz
- Valerie Pachner Elisabeth
- Till Firit Alfons Klostermeyer
- Arnulf Schumacher Oberpräparator
- Markus Hering Präparator
- Thomas Huber Baron
- Katharina Pichler Irene Prantl
- Hanna Scheibe Maria
- Wolfram Rupperti Ein Invalider/Ein Kriminaler
Glaube Liebe Hoffnung Programmheft Auszug (PDF)

KÖPFE IN STÜCKEN 03: Auf der Paukentreppe
Ein Fortsetzungsroman von Dietmar Dath
Die Stadt war nass. Man stand bis zu den Knöcheln im Wasser, die Kanalisation hielt das Zeug seit Wochen nicht mehr, Mainz stank und schwappte. Höhnische Rufe von hinter der Absperrung empfingen Sven, Svenja und das kleine Häuflein ebenfalls Freigesetzter beim Verlassen der Haftanstalt: "Marschiert, marschiert!" "Habt ihr gut geschlafen, habt ihr gut geschlafen?" "Euch sollte man!", das Übliche.
"Eine verletzliche Frau"
Interview mit Valerie Pachner
Vor der Premiere von Ödön von Horváths „Glaube Liebe Hoffnung“ sprach Hauptdarstellerin Valerie Pachner mit der Süddeutschen Zeitung u.a. über ihren Werdegang als Schauspielerin, Horváths Sprache und die Hauptfigur Elisabeth: "Jeder wünscht sich Sicherheit, doch es gibt sie nicht. Wenn man der Illusion von Sicherheit nachjagt, baut man Mauern. Wir sollten unsere eigene Unsicherheit, die Unsicherheit des Lebens und der Welt annehmen. Letztlich sind wir alle schutzlos und verletzlich."
"Das lasse ich mir auch von Ihnen nicht nehmen, dass ich noch einmal Glück haben werde."
Ödön von Horváth, "Glaube Liebe Hoff- nung"
GLAUBE LIEBE HOFFNUNG (FOTOGALERIE)
Lauter kleine Paragraphen
AUSNAHMEZUSTAND: DIE NEUE SPIELZEIT AM RESIDENZTHEATER
Martin Kušej präsentiert seine Pläne für die Saison 2016/17
Am 11. Mai 2016 stellte Intendant Martin Kušej im Rahmen einer Pressekonferenz sein Programm für die kommende Spielzeit 2016/17 vor. Mit dem neuen Spielplan verstärkt Martin Kušej die politische Ausrichtung des Residenztheaters, dessen Qualität der Intendant vor allem in seinem starken Ensemble sieht. Zu Zeiten einer tatsächlichen oder herbeigeredeten Legitimationskrise, in der das Politische leichterhand infrage gestellt wird und mit inneren und äußeren Bedrohungen spekuliert wird, stehen daher die Katastrophenerfahrungen, die in der Dramatik der vergangenen Jahrhunderte gespeichert sind, im Zentrum des Spielplans des Residenztheaters.
Spielzeit 2016/2017
Hier finden Sie eine Übersicht über die Premieren und geplanten Projekte der Spielzeit 2016/17 am Residenztheater! Weitere Infos zu den einzelnen Inszenierungen finden Sie auch in unserem neuen Spielzeitheft, das ab sofort in unseren Spielstätten für Sie bereit liegt und das Sie hier herunterladen können (PDF) oder hier direkt online durchblättern.
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